Werbung unbeauftragt / Veganes Curry ist ein untypisches Gericht für mich. Nicht, weil es vegan ist – ich habe es selbst veganisiert, das Originalrezept enthält nämlich Hähnchen. Es ist vielmehr so, dass die indische Küche bei mir bisher nicht so richtig gezündet hat. Keine Ahnung, wieso. Ich stehe einfach nicht so auf diese Aromen.
Aber letztens bekam ich ein Exemplar des Kochbuchs „Meine Lieblingsrezepte“ der Haubenköchin Tina Marcelli. Sowohl die Autorin als auch das Kochbuch fand ich so klasse, dass ich einen Beitrag darüber schreiben wollte.

Veganes Curry, angepasst nach Tina Marcelli
Stellte sich also die Frage: Welches Rezept koche ich nach?
Natürlich wäre es spannend zu sehen, wie eine Haubenköchin Klassiker wie Cheesecake oder Zimtschnecken zubereitet. Allerdings habe ich zu diesen Keywords bereits Beiträge geschrieben.
Interessant finde ich auch Tina Marcellis Südtiroler Klassiker im Allgemeinen und ihre Schlutzkrapfen mit Mangold im Besonderen. Aber Mangold war nirgends zu bekommen.
Da sah ich das Rezept für „Low Fat“ Joghurt-Hähnchencurry mit Naan-Brot. Das ist doch was… Ganz Prenzlberg kaut gerade voller Ekstase auf Naan-Brot rum. Kein alternativer Hipster-Foodblog ohne indisches Curry. Zeitgeist-Faktor: check. Und ich dachte, wenn mir jemand die indische Küche näherbringen kann, dann wohl sie:

Für mich persönlich wollte ich das Rezept vegan haben, das war mit zwei einfachen Handgriffen gemacht. Das Hähnchen habe ich durch Aubergine ersetzt und den Joghurt durch Mandeljoghurt. Zack, veganes Curry. Ansonsten habe ich mich genau an das Rezept gehalten. Aber nun erst einmal zu dieser großartigen Frau und dem edel gestalteten Kochbuch.
Tina Marcelli: Meine Lieblingsrezepte
Tina Marcelli ist 1986 geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie in München am Bayrischen Hof und lernte dort von den besten Köchen. Mit 25 Jahren trat sie ihre erste Stelle als Chefköchin im Hotel Alpin Royal an. Aktuell steht Tina Marcelli im Feuerstein Nature Family Resort einem 25-köpfigen Küchenteam vor. 2019 wurde im Hotel ein eigenes Gourmetrestaurant namens Artifex eröffnet, an dessen Planung sie maßgeblich beteiligt war.
Privat lebt Tina Marcelli zusammen mit ihrer Ehefrau Kim und ihrer Französischen Bulldogge Whiskey. Von Kim Marcelli sind auch die tollen Fotos in diesem Kochbuch. Besonders geprägt wurde Tina von ihrer Oma, in deren Küche sie als Kind am liebsten ihre Zeit verbrachte. Tinas Leitmotiv lautet: „In Südtirol verwurzelt, in der Welt zu Hause“. Ihr oberstes Augenmerk liegt auf hochwertigen Zutaten, wann immer möglich saisonal und regional. Wenn sie Fleisch verwendet, dann kennt sie ihre Lieferanten persönlich. Außerdem arbeitet Tina mit allen Teilen des Tieres. Ihre Devise ist: „Besser seltener Fleisch essen und dafür richtig gutes.“

„Meine Lieblingsrezepte“ ist aufgeteilt in acht Kapitel: Brot, Suppen, kalte Vorspeisen, warme Vorspeisen, Hauptspeisen, Desserts und Torten, Kuchen & Co. Zum Schluss gibt es noch einige Grundrezepte. Hier ist eine Liste von Rezepten, die ich besonders spannend finde:
- Focaccia mit Olivenöl und Rosmarin
- Laugengebäck mit Samen
- Thai-Kokos-Suppe mit Panko-Hühnchen
- Strudelblätter mit Ziegenfrischkäse-Mousse
- Calamari in Tempura mit Knoblauchaioli und Romana
- Raviolo mit zerlaufenem Ei, Ricotta und Spinat
- Kartoffelgnocchi mit Walnüssen, Champignons und Spinat
- Mango-Panna Cotta mit Mascarpone und Sorbet
- Gefüllte Passionsfruchtknödel auf Vanillespiegel
- Kürbis-Marmorkuchen mit Nuss-Nougat-Creme

Veganes Curry mit Auberginen und Naan-Brot, Zutaten für 4 Portionen:
Naan-Brot:
250g Weizenmehl 00
1 Prise Zucker
1/2 Pck. Trockenhefe oder 10g frische Hefe
75ml lauwarme Milch
1 EL Pflanzenöl
1/2 TL Salz
75g Mandeljoghurt (im Original Naturjoghurt)
Veganes Curry:
500g Aubergine (im Original Hähnchenbrust)
5 Frühlingszwiebeln
180g Bambussprossen
2 rote Peperoni
2 EL Sesamöl
1 TL gelbe Currypaste
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
400ml Kokosmilch
Salz, Pfeffer
2 EL Sojasauce
100g Mandeljoghurt (im Original Naturjoghurt)

Veganes Curry mit Auberginen und Naan-Brot, Zubereitung:
1. Zuerst 250g Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde formen. Dann 10g frische Hefe oder 1 Pck. Trockenhefe und 1 Prise Zucker in die Mulde geben. 75ml lauwarme Milch dazu gießen, mit einer Gabel mit Hefe und Zucker verrühren. Danach mit einem feuchten Tuch abdecken und 10 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Dann 1 EL Öl, 1/2 TL Salz und 75g Mandeljoghurt / Naturjoghurt zugeben. Alles mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Wieder mit dem Tuch abdecken und eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
3. In der Zeit das vegane Curry zubereiten. Ich habe 500g Aubergine gewaschen und in Würfel geschnitten. Dann die Würfel in ein Sieb geben, mit Salz bestreuen, 20 Minuten stehen lassen und abspülen. Wer Hähnchen verwenden will: Hähnchenbrust von den Fasern befreien und in mundgerechte Stücke schneiden.
4. Danach 5 Frühlingszwiebeln, 180g Bambussprossen und 2 rote Peperoni waschen. Die Frühlingszwiebeln dann in Stücke und die Peperoni in Scheibchen schneiden.
5. Anschließend 2 EL Sesamöl in einer Pfanne erhitzen. 1 TL gelbe Currypaste und 1 gepresste Knoblauchzehe darin anschwitzen. Dann Aubergine oder Hähnchen zugeben und braten, bis es leicht Farbe hat. Danach das Gemüse zufügen, 3-4 Minuten braten.
6. Dann mit 400ml Kokosmilch ablöschen und etwas einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und 2 EL Sojasauce abschmecken. Zum Schluss 100g Mandeljoghurt / Naturjoghurt unterrühren.
7. Nach der Gehzeit den Naan-Teig nochmal kurz durchkneten. In 4-5 gleich große Stücke teilen. Diese erst zu Kugeln formen und dann zu ovalen Fladen ausrollen.
8. Eine Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze aufheizen. Schließlich die Fladen nacheinander pro Seite 30 bis 40 Sekunden backen.
9. Zum Schluss das Curry mit dem Naan-Brot servieren.
Veganes Curry nach Tina Marcelli
Obwohl ich nach wie vor kein großer Indisch-Fan bin, muss ich sagen, dass Tina Marcellis veganes Curry höchst lecker war. Die Würzung war perfekt abgestimmt, wobei hier viel von der Currypaste abhängt. Also lieber eine gute verwenden. Toll war auch die cremige Konsistenz des Currys. Wer sich mit Auberginen schwer tut, kann sie sich mit diesem Rezept easy reintricksen.
Am leckersten fand ich aber tatsächlich das Naan-Brot. Da die Zubereitung des Brotes und des Currys geschickt ineinander geschachtelt sind, ist die Zeit für die Zubereitung überschaubar – eine Stunde und 30 Minuten. Insgesamt ein gesundes und würziges Gericht, das Abwechslung in den Speiseplan bringt. Die Hipster haben schon nicht ganz unrecht.
Frau Süßschnabel schreibt
Liebste Vera,
da sind einige vielversprechend klingende Rezepte dabei. Und tatsächlich steht Naan-Brot schon seit Jahren auf meiner Liste. Schon manchmal verrückt, warum man teilweise Jahre braucht, um etwas zu machen, was man sich vorgenommen hat. Okay, beim Sport werden es eher Jahrzehnte sein also nie 😂
Jetzt hast Du auch meine Neugierde geweckt, wie eine Haubenköchin Zimtschnecken und Cheesecake zubereitet 😍
Deine Fotos machen auf jeden Fall – wie immer – Lust auf mehr!!
Allerliebste Grüße und einen dicken Drücker an Dich,
Melanie
Vera schreibt
Hi liebe Melanie,
so geht es mir auch 🙌🏼 Die Back- und Kochliste wird immer länger, aber sie wird immerhin noch eher abgearbeitet als die Sportliste 😄
Naan-Brot kann ich dir echt empfehlen, es geht schön einfach und hat einen tollen Geschmack.
Liebste Grüße und Drücker zurück ❤️
Lisa Marie schreibt
Hi Vera,
ich esse indisch total gerne! Und wenn dir das Rezept von Tina Marcellis, wenn auch abgewandelt, gut geschmeckt hat, werde ich es auch ausprobieren! 🙂
Ihr Kochbuch ist mir schon öfters aufgefallen, vielleicht muss ich es mir mal kaufen. Danke für die Vorstellung!
Liebe Grüße
Lisa Marie
Vera schreibt
Hi liebe Lisa Marie,
oh, das freut mich! Ja, da ich normalerweise kein indisches Essen mag, aber das Curry hier trotzdem gut fand, muss das was heißen 😀 Ich hoffe, es schmeckt dir. Wenn du magst, berichte gerne mal ☺️
Ja, das Kochbuch sieht allein schon super aus und man bekommt einen Eindruck von Tina Marcellis Persönlichkeit. Ich finde sie einfach cool und koche ihre Rezepte daher umso lieber nach 😍
Alles Liebe!