Langsam und fast unmerklich wird es Winter. Der Herbst löscht seine Feuer in den Wäldern. Aus der rotgoldenen Farbenpracht werden kahle Äste, aus orange wird grau, der Nebel wird dichter und wird sich bald über Nacht in Schnee verwandeln. Am Sonntag ist der erste Advent. Es ist Zeit, sich vom Herbst zu verabschieden.
Lieber Herbst, es war schön mit dir: Ein September, der den Sommer vor Neid erblassen ließ. Ein goldener Oktober, gefolgt von einem Nebelkrähennovember. Alles, wie es sein soll. Wir haben Kürbisse ausgehöhlt, mit neuen Stiefeln im Laub geraschelt und geglaubt, dass der golden überglänzte Verfall ewig währt.
Doch die Welt schläft langsam ein. Aus dem hellen Grau des Himmels werden sich erste weiße Flocken lösen, die die welken Blätter mit einer weichen Decke überziehen. Es wird ruhig werden um uns. Und ja, ich freue mich auf die bleiche Schönheit des Winters. Ich freue mich auf durchgefrorene Finger, die sich an einer Tasse Tee wärmen, auf Mandarinenduft und auf unseren Adventskranz. Und vor allem freue ich mich auf den ersten Schnee, der vielleicht schon bald etwas mehr Ruhe und Ordnung in die Welt bringt.
Kommentare