November. Was ich mit diesem Monat anfangen soll, weiß ich nie so recht. Das ist so ein komisches Zwischending, weder goldener Herbst noch weihnachtlicher Winter. Nass und kalt und grau und bäh. Nur den Januar und den Februar mag ich noch weniger (so, da habt ihrs, ihr blödesten aller Monate). Aber da man es nun mal nicht ändern kann, kann man ja auch das Beste daraus machen. Gerade und umso mehr hilft jetzt rausgehen, sich dem Wetter stellen und danach die kuschelige Wohnung noch mehr genießen. Ich werde das erste Mal baden. Mich gesund ernähren oder es zumindest versuchen. Und langsam aber sicher wird sich dann schon bald die Weihnachtsvorfreude einstellen…
Um das mit der gesunden Ernährung gleich mal in die Tat umzusetzen, habe ich Granatapfel Pies gebacken. Öhm… ja. Aber diese Pies sind erstens mal miniklein und zweitens sind sie vollgepackt mit einer Granatapfelfüllung! Und dass Granatapfel vor gesundem Zeugs wie Polyphenolen und Catechinen fast platzt, wissen wir ja. Und nein, bitte fragt jetzt nicht, wieviel davon nach dem Backen noch übrig ist. Die Catechine in meiner Welt vertragen nämlich Temperaturen um die 180°C spielend. Jawohl. (Nicht. Aaaargh – egal.)
Man braucht für 5 Granatapfel Pies im Weckglas:
150 g weiche Butter
150 g Zucker
2 Eier
300 g Mehl
Vanilleextrakt
1 Prise Salz
4 kleine Äpfel
2 Granatäpfel
1 EL Speisestärke
2 EL Wasser
50 g Zucker
1. Butter, Zucker, Eier, Mehl, Vanilleextrakt und Salz zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie packen und ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
2. Die Äpfel waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Nicht schälen – wenn wir schon Antioxidantien in den Hitzetod schicken wollen, dann richtig. In einen Topf geben.
3. Einen Granatapfel dazu pressen, den anderen auspulen und die Kerne ebenfalls hinzufügen.
4. Deckel drauf, aufkochen lassen. Dann die mit dem Wasser verrührte Speisestärke dazugeben sowie den Zucker. Ein bisschen einkochen und abkühlen lassen.
5. Nach Ablauf der 30 Minuten den Teig ausrollen und die Gläschen damit auskleiden. Das ist ein bisschen friemelig, erst wollte ich große Kreise ausstechen und die da reindrücken, aber am besten rupft man sich einfach kleine Teigstücke und drückt die Stück für Stück in die Gläschen. Einen kleinen Rand oben bauen, wenn ihr die Pies gleich vor Ort essen wollt. Wenn ihr sie mit Deckel drauf transportieren wollt, das Ganze einfach etwas tiefer legen, so dass nichts über den Rand hinausschaut.
6. Die fertig mit Teig ausgekleideten Weck Gläschen mit der Granatapfelmasse füllen.
7. Mit einem kleinen Glas Teigkreise austechen und mit einem Plätzchenausstecher Formen reinstechen. Die Formen selbst kann man später wie Kekse mitbacken oder noch zusätzlich zur Verzierung verwenden.
8. Die so verzierten Deckel auf die Pies legen und mit einer Gabel fest andrücken.
9. Die Pie-Gläschen auf ein Backblech stellen und ca. 25 Minuten bei 175°C Ober- und Unterhitze backen.
Dazu ein Glas (Soja)milch und der Sonntagnachmittag auf dem Sofa ist gerettet. Das Gewissen auch. Ist ja Granatapfel drin, nech.
Und natürlich habe ich wieder Spaß mit der Deko gehabt, wie ihr seht. Zu den Granatapfelpies wollte ich unbedingt etwas farblich Passendes haben, also Magentarot. Und Sterne sollten dabei sein – in Anlehnung an diese… ähm… Kelchblätterkrone? Aaah. Warum bringe ich mich nur immer wieder in die Situation, mit biologischem Nichtwissen zu glänzen? Jedenfalls, Magentarot und Sterne sollten das Thema sein.
Dazu habe ich Holzbesteck mit pinken Sternen bestempelt. Es gibt nichts Besseres, wenn man für einen besonderen Anlass genau passendes Besteck haben möchte. Man kann es bemalen, beschriften, bestempeln, mit Dymo-Etiketten bekleben… da gibt es so viele Möglichkeiten.
Die Weckgläser und die passende Flasche habe ich mit Bakers Twine in Pink dekoriert. Die Wecksachen sind einfach Multitalente für Schichtdesserts, Marmeladen, breakfast in a jar, cupcakes in a jar, everything in a jar. Es gibt ja fast nichts, was man heutzutage nicht trendbewusst „in a jar“ servieren könnte.
Und das Tuch? Galeria Kaufhof. Ratet mal, wer heute morgen wie gestört in der Hauptstraße auf der Suche nach einem magentafarbenen Tuch rumgerannt ist.
Das Licht für Fotos wird nun leider auch immer schlechter, man sieht es schon an den Bildern vom Granatapfel Pie im Glas… hmpf. Was habt ihr für Strategien, um den November gut zu überstehen?
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