Die Bilder von diesem Karottenkuchen ohne Mehl mag ich ja mal überhaupt nicht. Eigentlich wollte ich die überhaupt nie bloggen. Tja, aber hier sind sie nun doch. Warum? Weil das Rezept so gut ist, dass mir die Ästhetik egal ist. Na gut, und weil ich heute schnell noch ein Füllfoto für Instagram brauche 😁
Irgendwann, es war so um Ostern herum, hatte ich mir aus einem alten Apfel, Karotten, Haferflocken und Eiern diesen Kuchen zusammengerührt. Er sollte überhaupt nicht schön werden, sondern einfach nur kalorienarm und kuchenartig.
Als er dann fertig war, dachte ich, ach komm, mach mal ein paar Karottenherzen auf das Frosting. Schnell ein paar Bilder und wenn er schmeckt, hast du billigen Karottenkuchen-Content für Ostern.
Geschmeckt hat er dann tatsächlich und zwar derart, dass mein Mann unaufgefordert etwas Positives über den Karottenkuchen gesagt hat. Ja, mein Herr Schwabe aka „net gschimpft isch globt gnug“. Ich fand den Kuchen auch fantastisch. Super lecker und saftig. Also ab auf den Blog damit, oder?
Nein, noch war seine Zeit nicht gekommen. Als ich die Bilder am Rechner anschaute, gefielen sie mir nämlich gar nicht. Orange ist ja eh nicht so meine Farbe und die Karottenherzen erinnerten mich an Lachs. Und ein Gefäß mit der Aufschrift „Flour“ im Hintergrund bei einem Karottenkuchen ohne Mehl? Öhm.
Heute aber fiel mir auf, dass ich für morgen ja einen Interior-Post geplant habe. Etwas wirklich Schönes. Aber auf Instagram hatte ich als letztes Bild erst den Kleiderschrank und direkt daneben schon wieder Interior… Puh, nee. Aus ästhetischen Gründen nicht und ich möchte auch die Follower nicht verschrecken, die mir eher wegen Food folgen. Nicht dass die denken, jetzt gibt es nur noch Interior.
Jedenfalls, erklärt mich für verrückt oder dämlich oder was auch immer, aber hier kommt nun der kalorienarme Karottenkuchen ohne Mehl.
Kalorienarmer Karottenkuchen ohne Mehl, Zutaten:
Für den Kuchen:
120g Haferflocken
20g Mandelblättchen (Stifte, gehackt, gemahlen geht auch)
1 TL Backpulver
1 gehäufter TL Zimt
Prise Salz
150g Karotte (ca. 2 Stück)
150g Apfel (ca. ein großer)
2 Eier
60g Erythrit
Der ganze Kuchen hat ca. 850 kcal, berechnet mit Lifesum.
Für das Frosting:
100g Frischkäse light
30g Erythrit Puderzucker
Etwas Abrieb einer Bio-Zitrone
Vanillepaste nach Geschmack
Optional Pistazien und Karotten-Kleinteile als Deko
Das Frosting hat ungefähr so viele kcal wie 100g Frischkäse light, also je nach Fabrikat ca. 70 kcal.
Kalorienarmer Karottenkuchen ohne Mehl, Zubereitung:
1. Zuerst eine Kastenform fetten und den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Dann 120g Haferflocken mit 20g Mandelblättchen, 1TL Backpulver, 1 gehäuftem TL Zimt und 1 Prise Salz im Mixer zu feinem Mehl mahlen. Beiseite stellen.
3. Danach 1 Apfel waschen und entkernen. 2 Karotten gut abbürsten oder schälen. Es sollen ca. 150g Karotte und 150g Apfel sein. Beides entweder mit einer Reibe fein raspeln oder in Stücke schneiden und dann im Mixer fein raspeln.
4. Anschließend 2 Eier mit 60g Erythrit mindestens 2 Minuten mit dem Rührbesen cremig schlagen. Danach die Karotten- und Apfelraspel unterrühren.
5. Jetzt nur noch den trockenen Haferflocken-Mix zu den feuchten Zutaten geben und alles gut vermischen.
6. Schließlich den Teig in die gefettete Kastenform geben und ca. 40 Minuten bei 180 °C Ober- und Unterhitze backen (Stäbchenprobe).
7. In der Zeit aus 100g Light Frischkäse, 30g Puder-Erythrit (kann man im Mixer leicht selbst mahlen aus normalem Erythrit), etwas Abrieb einer gewaschenen Bio-Zitrone und Vanillepaste oder -extrakt nach Wunsch verrühren.
8. Zum Schluss den gebackenen Karottenkuchen etwas abkühlen lassen und aus der Form lösen. Komplett auskühlen lassen, dann erst mit dem Frosting bestreichen. Wenn man mag, mit Pistazien und / oder Karottengebilden dekorieren.
Kalorienarmer Karottenkuchen ohne Mehl, Tipps:
Wenn ihr kein Puder-Erythrit habt und es selbst im Mixer mahlen wollt, macht das am besten, bevor ihr euch den Mixer mit dem Karotten-Apfel-Matsch versaut. Einmal ausspülen gespart.
Grundsätzlich müsste dieser Karottenkuchen glutenfrei sein. Dazu sollte man Weinstein-Backpulver verwenden.
Kritisch sind außerdem die Haferflocken, die zwar an sich glutenfrei sind, aber oft in Betrieben mit glutenhaltigen Getreiden verarbeitet werden. Sind sie nicht explizit als glutenfrei gekennzeichnet, können kleine Mengen an Gluten enthalten sein. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege – das haben so jedenfalls meine Recherchen ergeben. Ich selbst ernähre mich nicht glutenfrei und bin daher nicht ganz so firm.
Wenn man eine Silikonform verwendet, spart man sich das Fetten der Form. Nach meiner Erfahrung muss man den Kuchen dann aber ein paar Minuten länger backen.
So wenig ich die Bilder auch mag, so sehr habe ich jetzt Lust auf diesen saftigen Karottenkuchen. Er reiht sich perfekt in meine kleine Familie aus kalorienarmen Waffeln, kalorienarmen Pfannkuchen und dem Low Carb Quarkauflauf ein. Eines dieser unsexy Alltagsrezepte, die man aber immer wieder macht. Weil sie schmecken und man sich für 400kcal eine Menge Zeug reinballern kann 😉
Frau Süßschnabel schreibt
Liebste Vera,
hihi, wieder eine Gemeinsamkeit: bin nämlich auch kein Fan der Farbe Orange, aber Deine Fotos mag ich trotzdem ❤️
Ich bewundere ja immer wieder, wie strukturiert Dein Instagram-Account ist. Ich schaffe es ja nicht mal, dass die Farben der Bilder zusammen passen 😂🙈
Und mich wirst Du nie verschrecken können, da ich alle Deine Posts liebe ❤️
Fühl Dich ganz lieb gedrückt und bleibt alle schön gesund,
Melanie
Vera schreibt
Ach Du Liebe ❤️ Also ich finde Deinen Account sehr sehr schön, und das sage ich nicht, weil ich Dich mag. Davon abstrahiere ich jetzt mal und stelle mir vor, dass Du ne ganz Olle bist… 😂 Und sehe trotzdem wunderhübsche zarte und harmonische Bilder! Aber den Hang zur Selbstkritik versteh ich auch wiederum, scheint als wäre das Gemeinsamkeit Nr. 54839 😉
Liebsten Dank Melanie und ich drück Dich ganz doll zurück 😘
Anne | ZeichenBlog.net schreibt
Hallo Vera,
deine Selbstkritik ist spitz! Sie beschert mir gerade einen heiteren Montagmorgen. Der Endgegner ist man so oft selbst! Und wozu? Die Bilder sehen ordentlich, freundlich, appetitlich und frühlingshaft aus. Also alles supi! Ich als kleine Interior Fanatikerin freue mich natürlich tierisch über die Zeile mit der Ankündigung zum nächsten Post, aber du schaffst es jedes Mal durch deine Art zu schreiben, dass ich ebenso alle Rezept ausgiebig lese! Somit ist es ganz egal ob Food oder Interior!
Herzliche Grüße
Anne
Vera schreibt
Hey liebe Anne,
danke Dir für Deinen lieben Kommentar! Das freut mich sehr 😍
Da sagst Du was, der schlimmste Feind ist oft man selbst. Eigentlich soll man sich ja selbst total toll finden, laut Instagram und so. Tue ich auch. Ich mag mich wirklich sehr, aber wenn ich einen Mehlbecher zum Karottenkuchen ohne Mehl stelle, denke ich mir halt schon: „Aaargh Frollein, was haste da wieder geschafft“ 😂
Alles Liebe!
TS Schmitz schreibt
Endlich mal ein Karottenkuchen ohne Mehl, der nicht mehr im Mund wird. Sehr schön saftig, wird wieder gebacken!
Vera schreibt
Vielen lieben Dank! Freut mich sehr, dass dir der Kuchen geschmeckt hat 🙂 Ich mag das auch gar nicht, wenn man bei. gesunden Rezepten gefühlt einen ganzen Komposthaufen im Mund hat und dieser immer trockener und eben mehr wird.
Ganz liebe Grüße!
Naomi schreibt
Karottenkuchen ist was super feines und leckeres. Frosting oben drauf, haaa, den ess ich auch super gerne. Mich persönlich stört es gar nicht, dass kein Mehl drinnen ist, du aber Mehl auf dem Bild hast :D.
Vera schreibt
Frosting muss sein, das ist das Allerbeste daran 😀 Vielen lieben Dank, Naomi!
Soso schreibt
Dieser Kuchen ist unser absoluter Lieblingskuchen geworden. Ich mache immer gleich die doppelte Menge. Er ist super saftig und schnell gemacht.
Vera schreibt
Vielen lieben Dank! Freut mich riesig, dass er euch so gut schmeckt 🙂