Werbung* für Vins de Provence* / Habe ich euch jemals das Grundstück meiner Eltern gezeigt? Es ist wunderschön. Ein kleines Stück Provence in Deutschland. Seit den Neunzigern verbringen sie nämlich jedes Jahr einen Monat dort. Als sie dann vor einiger Zeit ein Haus gebaut haben, ist dort ihre ganze Provenceliebe hinein geflossen: Eine Stadtvilla mit verschachtelten Anbauten, die mich an ein kleines provençalisches Dorf erinnert. Der Außenputz leuchtet in einem warmen Ton zwischen Pfirsich und Aprikose, wie die Ockersteinbrüche der Provence. Die Geländer und Lampen sind aus schwarzem Schmiedeeisen. Im Eingangsbereich und im Wohnbereich gibt es Mosaike auf dem Fußboden mit Fliesen von Alain Vagh. Das Schönste ist aber der Garten…
Ein provençalischer Aperitif auf der Terrasse meiner Eltern
Wie gern fahren mein Mann und ich meine Eltern besuchen! Im Sommer sitzen wir dann auf der Terrasse, unter der weinumrankten Pergola mit Blick auf die Zypressen und Lavendelbüsche, bis spät in die Nacht. Dabei wird erzählt, gegessen, ein guter Wein getrunken. Manchmal ernähren wir uns den ganzen Abend lang nur vom Aperitif: Wein, Oliven, Käse, Schinken, Baguette. Es kann so einfach sein.
Roséweine aus der Provence
Zu einem entspannten Aperitif mit der Familie gehört natürlich auch ein passender Wein. Besonders mein Vater und ich sind da sehr hinterher 😉 Im Sommer lieben wir Roséweine aus der Provence und damit sind wir nicht allein. Wusstet ihr, dass der Rosé-Konsum der Franzosen von 11% auf 31% gestiegen ist? Wenn sich da nicht mal ein Trend abzeichnet!
Und weil sich die Welt nicht um schöne Bildchen allein dreht, gibt es wieder ein bisschen Wiki:
Die Herkunft
Als die Phönizier vor 2600 Jahren Marseille gründeten, pflanzten sie Rebstöcke in der Nähe ihrer Siedlung. Damit ist die Provence die Wiege des Weinbaus in Frankreich. Zwischen dem Mittelmeer und den Alpen gelegen, von Sonne und Mistral geprägt, haben wir hier ein einzigartiges Terroir.
Die Appellationen
Man unterscheidet hauptsächlich drei große Herkunftsbezeichnungen oder Appellationen: Côtes de Provence (CDP), Coteaux Varois en Provence (CVP) und Coteaux d’Aix-en-Provence (CAP).
Die Rebsorten
Die Provence ist tatsächlich die einzige Weinregion der Welt, bei der Roséweine fast 90% der Gesamtproduktion ausmachen. Zu den wichtigsten roten Rebsorten zählen Grenache, Syrah, Mourvèdre und Cinsault.
Die Farben
Der Begriff Roséweine der Provence umfasst ein relativ breites Spektrum an Weinen, sowohl farblich als auch geschmacklich. Die Rosétöne reichen von Johannisbeere, Pfirsich und Melone über Mango bis hin zu Mandarine und dem Außenputz meines Elternhauses (wohlgemerkt sind das nur die Farben, nicht unbedingt die Aromen des Weins).
Die Aromen
Bei den ebenso facettenreichen Aromen findet man oft Zitrusnoten, weiße und gelbe Früchte, exotische Anklänge, Beeren und blumige Noten. Mit seinem fruchtig-würzigen Charakter, der aber leichtfüßiger als ein Rotwein daherkommt, ist ein Roséwein aus der Provence der ideale Sommerwein. Die Roséweine der Provence werden übrigens meist trocken ausgebaut.
Roséweine aus der Provence: nicht nur zum Aperitif perfekt
Ein Roséwein der Provence passt damit nicht nur zu unserem Aperitif, sondern ich kann ihn mir auch hervorragend zu anderen Situationen vorstellen:
Am Pool (wenn man denn einen hat), zu einer al fresco Dinnerparty, beim Picknick auf dem Land, zum Grillen oder am Abend in der Strandbar. Zu einem schnellen Pastagericht unter der Woche funktioniert er genauso gut wie zum eleganten Fünfgang-Menu bei einer Hochzeit.
So ein Rosé ist also ein ganz unkomplizierter Geselle, der alles mitmacht. Kühlt ihn auf 8 °C bis 12 °C, packt ihn in ein Weißweinglas – et voilà!
Was ist eigentlich ein Roséwein?
Ach so – was ist überhaupt ein Roséwein? Kippt da etwa jemand Rotwein und Weißwein zusammen? Natürlich nicht. Das ist nur bei Schaumwein in der Champagne erlaubt. Roséwein ist ein eigens hergestelltes Produkt, das viel Präzision und Feinarbeit vom Winzer verlangt.
Bei dunklen Trauben ist allein die Schale farbig, das Fruchtfleisch ist farblos. Die Farbe von Roséwein hängt also davon ab, wie lange die Schalen mit dem Saft in Kontakt bleiben und bei welcher Temperatur.
Zur Herstellung von Rosé werden grob gesagt zwei Techniken eingesetzt: die direkte Pressung und die Maischegärung.
Die direkte Pressung
Bei der direkten Pressung werden die dunklen Trauben gleich gepresst. Als nächstes wird der Most zu Wein vergoren. Hier haben wir eine kurze Kontaktzeit zu den Schalen, dementsprechend hell ist der entstehende Wein.
Die Maischegärung
Bei der Maischegärung bleiben die Schalen zu Anfang der Gärung länger mit dem Most im Kontakt. Diese Mischung aus Traubenschalen, Fruchtfleisch, Saft, Kernen… nennt man Maische. Erst nach einigen Stunden der Gärung wird abgepresst und die Gärung wird normal fortgesetzt. So bekommt man eine intensivere Farbe.
Meine Provence-Erinnerungen
So, jetzt aber genug gelernt. Lehnen wir uns wieder gemütlich auf der Terrasse zurück und genießen den provençalischen Aperitif. Meine Eltern, die Glücklichen, können sich mit ihrem Garten unzählige Provence-Momente gönnen. Für uns ist es jedesmal etwas ganz Besonderes und wir sind ein bisschen neidisch 😉
So ein Wochenende bei meinen Eltern ist übrigens doppelt entspannend, weil es mich an die Urlaube meiner Kindheit erinnert. Damals kam ich zwar noch nicht in den Genuss von einem Roséwein der Provence, aber ich erinnere mich an viele andere schöne Dinge:
Ein Ferienhaus in Mirabel aux Baronnies mit einem Swimming Pool und einem großen Kirschbaum im Garten. Und wir waren auch noch im Juni da – Jackpot!
Der Markt in Fréjus, wo ich meine ersten Scoubidou-Schnüre gekauft habe. Diese Schnüre gab es in allen Farben und man konnte aus ihnen Armbänder, Schlüsselanhänger und sogar Hubschrauber flechten.
Die Ölmühle in Callas, wo wir regelmäßig unseren Jahresvorrat an Olivenöl gekauft haben. Nach einem Besuch dort war ich stets vollgefuttert mit den ganzen Oliven, die dort in Schälchen zum Probieren bereit standen. Und ich duftete wie ein Obstsalat, da es dort viele kleine Parfumfläschen gab. Sogar Erdbeerparfum! Den intensiven, süßen Duft habe ich heute noch in der Nase.
Das sind übrigens die Geschichten, die meine Eltern nun meinem Mann erzählen, wenn wir da so gemütlich zu viert auf der Terrasse hocken. Und ich schäme mich zu Tode 😉
Mögt ihr dieses provençalische Lebensgefühl mit seiner Leichtigkeit auch so sehr? Wart ihr schon mal in der Provence? Und wie steht ihr zu Roséweinen?
Heike schreibt
Oooh, ich bekomme Appetit auf alles, was du uns hier kredenzt.
Der Garten deiner Eltern ist wundervoller Ort. Ich kann erahnen wie schön es dort sein muss.
In der Provence war ich noch nicht, merke aber, dass es höchste Zeit wird mal dorthin zu fahren.
Herzliche Grüße von
Heike
Vera schreibt
Liebe Heike,
ganz herzlichen Dank! Wir fühlen uns da wirklich richtig wohl. Und wie gern hätten wir dir ein Plätzchen auf dem Gartenbett angeboten!
In der Provence gefällt es dir bestimmt. Ich kenne das – es gibt so viele schöne Orte auf der Welt, die ich auch noch nicht gesehen habe. Und die Liste wird immer länger 😉
Alles Liebe!
Picsarella schreibt
Hey Vera,
wie könntest Du uns dieses herrliche Plätzchen so lange vorenthalten?
Wobei, vermutlich möchten jetzt all Deine Leser – mich eingeschlossen – Deine Eltern besuchen!! Einfach traumhaft schön!!! Und das Haus dazu stelle ich mir auch wunderschön vor! Guter Geschmack liegt eben in der Familie. Es ist toll, sich ein Stück Urlaub im Alltag zu schaffen und an diesem Ort stelle ich es mir besonders schön vor!!
Die Fotos sind wundervoll und zum Aperitif würde ich auch nicht Nein sagen 😁 Ist nämlich ganz nach meinem Geschmack. Ich bin ja eher Team Weißwein, aber auch einem guten Rosé nicht abgeneigt. Wie könnte ich auch, als alte Rosatante 😂
Allerliebste Grüße,
Melanie
Vera schreibt
Hey Melanie,
da war wahrscheinlich mein Farbkonzept-Zwang dran schuld 😄 Ockerfarbenes Haus und bunter Garten ist ja weder Schwarz, Weiß noch Zartrosa. Das hatte ich daher irgendwie nie in Betracht gezogen.
Haha, du wärst uns sehr willkommen ❤️ Wenn ich ein bisschen Wein getrunken habe, bin ich auch einigermaßen sozial verträglich 😉 Wir würden dir den besten Wein raussuchen, rosa und weiß, was immer du magst.
So lieb von dir, ganz vielen Dank, Süße! Ich drück dich!
Frieda schreibt
Hallo Vera,
hach, es immer wieder schön, wie ich hier Texte über Dinge lese, die mich eigentlich gar nicht interessieren (Wein, DIYs, Donutwände^^), aber durch deinen Schreibstil fühle ich mich trotzdem so wunderbar unterhalten und gute Laune ist garantiert. 😀 Ich hätte ja gerne noch mehr vom Garten deiner Eltern gesehen, vielleicht wollen sie sich mal zu ihren Garten-Geheimnissen interviewen lassen, damit auch wir Noch-nicht-Provence-Garten-Inhaber von ihren Erfahrungen lernen und uns für unsere Gärten inspirieren lassen können?
Liebe Grüße von einer Traubenallergikerin,
Frieda
Vera schreibt
Liebe Frieda,
ach schön, das freut mich ganz besonders ☺️ Also nicht deine Traubenallergie, sondern dass es dir hier gefällt. Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
Das stimmt wirklich, wir hätten noch mehr vom Garten zeigen sollen. Ich hatte mich total auf die Ecke mit dem instagramesken Daybed versteift und alles andere darüber vergessen…
Bist du bei Instagram? Dann melde dich gerne mal bei @seafront62, das ist meine Mutter. Du kannst ihr auch gerne sagen, dass ich dich dazu verleitet habe 😉 Sie freut sich bestimmt, sich mit anderen Garten- und Provence-Interessierten auszutauschen.
Viele liebe Grüße!
Tammy schreibt
Rose hab ich dieses Jahr auf der Weinmesse irgendwie lieben gelernt (allerdings die Straßburger Weinmesse), keine Ahnung, warum das so viele Jahre gedauert hat. Die Bilder sind sooo schön!
LG Tammy
P.S.: Scoubidou – das war ja mal einer der Trends ohne Influencer, tritt das bloß nicht wieder los!
Vera schreibt
Hey Tammy,
vielen lieben Dank! Weinmesse ist immer toll, um etwas Neues kennenzulernen 🙂 Würde auch gerne mal wieder auf eine gehen, leider schaffe ich es dieses Jahr nicht.
Haha ja, damals lief die Verbreitung auch ohne Influencer. Einfach, weil irgendwann jeder sowas an seinem Mäppchen baumeln hatte 😀
Naomi schreibt
Tut mir leid, heute habe ich so gut wie nur die Bilder angesehen. Der Alkohol interessiert mich nicht die Bohne xD. In der Provence war ich leider noch nie. Hoffentlich schaffe ich das irgendwann einmal, denn dieses Lebensgefühl würde mich tatsächlich interessieren.
Vera schreibt
Hey Naomi,
das geht total klar, die Bilder waren auch die meiste Arbeit 😀
Das Lebensgefühl in der Provence ist echt herrlich. Duftende Lavendelfelder in der flirrenden Hitze, kleine Marktplätze unter Schatten spendenden Platanen, wo die Südfranzosen schon mittags ihr Weinchen trinken… Vieles grenzt sicher an Klischees, aber es ist halt auch einfach so bilderbuchmäßig schön und entspannt. Ich drück dir die Daumen, dass du bald hinkommst! Statt Weinchen kannst du ja eine Orangina auf dem Marktplatz trinken 😉