Dezember. Mein magischer Wintermonat und obwohl ich fast 30 bin, werde ich das leichte Kribbeln nicht los. Erwartung und Vorfreude, der erste Schnee und die letzten Tage im alten Jahr, Lichterglanz und Geheimnisse.
Ich habe so sehr auf den Schnee gewartet. Gestern sah es schon so aus, als würde es bald schneien… dieser leichte rosa Schimmer am Himmel, graue Baumsilhouetten in nebelkalter Luft. Ich musste unbedingt rauslaufen, alleine, immer weiter, in die Felder und darüber hinaus. Schauen, ob sich hinter den Bergen schon der erste Schnee versteckt.
Nichts wärmt danach besser als das Kaminfeuer meiner Eltern. Bis ins Innerste verfroren, taut man von außen langsam wieder auf. Und ich liebe es, dabei eines der alten Bücher zu nehmen und Gedichte von den Romantikern zu lesen. Einfach, weil es so ein absolutes Klischee ist. In Gedanken bin ich dann irgendeine englische Landlady… ich habe die Schafe in den Stall geholt und Feuerholz in die Halle getragen, mein Spinnrad steht neben mir, aber ich faules Stück lese, weil mir mein gentleman caller heute morgen auf dem Markt diesen Gedichtband von Shelley heimlich in die Hand gedrückt hat. Okay – das passt alles zeitlich und historisch überhaupt nicht, aber es sind ja auch nur meine Spinnereien 🙂
Und heute morgen hörte ich dann noch im Halbschlaf das Kratzen der Schneeschaufeln und das gedämpfte Läuten der Kirchenglocken. Ich musste rausrennen wie ein kleines Kind, natürlich ohne Frühstück und ohne Handschuhe. Hallo, erster Schnee.
Hallo, erster Advent.
Dann der schönste Weihnachtsmarkt ever und ein bisschen Shopping an den kleinen Ständen… dieses Jahr werden wir unseren ersten (richtigen) eigenen Weihnachtsbaum schmücken und dafür hat mir meine Mum die ersten Teile geschenkt. Wunderschönes altes Bauernsilber, und das wird nach und nach aufgestockt, man nimmt sich hier und da immer mal wieder ein besonderes Teil mit und hat dann irgendwann einen Baum voller Erinnerungen. Das ist der Plan. Aber davon ein andermal mehr…
Mögt ihr den Dezember auch so gerne?