Eine der leckersten Kombinationen: Schokolade, Pistazien, Nougat und Marzipan. Wir verdanken sie dem Salzburger Konditor Paul FĂŒrst, der 1890 die Mozartkugel aus eben diesen Zutaten kreierte. Das Besondere daran waren aber nicht nur die Zutaten, sondern auch, dass es sich um eine perfekte Kugel handelt, die an keiner Seite abgeflacht ist. Das bekam er hin, indem er die Mozartkugeln auf HolzstĂ€bchen spieĂte. Meine Mozartkugel-Tarte schafft das zugegebenermaĂen nicht ganz, sie ist sogar ziemlich abgeflacht. DafĂŒr ist sie allerdings auch riesig. Und sie kann nicht wegrollen, was ein weiterer Pluspunkt fĂŒr meine Mozartplatte ist.
Mozart persönlich hat nun nicht viel mit dieser Sinfonie aus Aromen zu tun. Wie man sich leicht ausrechnen kann (Wie, etwa nicht? SchĂ€men Sie sich), verstarb er bereits fast 100 Jahre vor der Kreation dieser SĂŒĂigkeit. FĂŒrst hat sie ihm lediglich gewidmet. Vermutlich ein weiterer Grund fĂŒr Mozarts Widersacher Salieri, sich im Grabe herumzudrehen. Er war Ăberlieferungen zufolge nĂ€mlich das weitaus gröĂere Schleckermaul.
Ironischerweise bekam auch FĂŒrst es bald auf unliebsame Weise mit der Konkurrenz zu tun: Seine köstliche Kreation fand viele Nachahmer, die er leider nicht zur Kasse bitten konnte, da er sich den Begriff âMozartkugelâ nicht hatte schĂŒtzen lassen. 1996 erreichte das Unternehmen immerhin, dass nur die Kugeln von FĂŒrst âOriginal Salzburger Mozartkugelâ genannt werden dĂŒrfen.

Mozartkugel-Tarte: die vier Schichten
Gut. Die historischen, regionalen und rechtlichen HintergrĂŒnde meiner Mozartkugel-Tarte sind also geklĂ€rt. Ihr konkreter Aufbau gestaltet sich folgendermaĂen:
ZunÀchst haben wir einen herrlich knusprig-knackigen Boden aus Amaretti-Keksen und Nougat.
Darauf wird eine Pistaziencreme geschichtet, die man aus ungesalzenen Pistazien, Puderzucker und Milch ganz einfach mit dem PĂŒrierstab herstellen kann.
Als nĂ€chste Schicht folgt eine Marzipancreme, die ganz Ă€hnlich mit Marzipanrohmasse und Milch hergestellt wird. Hier arbeiten wir noch etwas Paradiescreme WeiĂe Schokolade ein.
DarĂŒber wird eine schokoladige Ganache gegossen, die schlieĂlich mit Pistazienkernen getoppt wird.
Die kleinen weiĂen Schoko-Sterne hatte ich zur Weihnachtszeit mal aus irgendeinem MĂŒsli rausgepult.

Die Mozartkugel-Tarte ist trotz ihrer Raffinesse nicht besonders kompliziert in der Herstellung. Ein bisschen pĂŒrieren, ein bisschen verstreichen, schon ist die leckere Riesenpraline fertig. Die Zubereitung dauert nur 45 Minuten. Dann muss die Tarte noch ca. eine Stunde im KĂŒhlschrank stehen, was zwar grausam ist, aber man kann es schaffen. Haltbar ist sie eine gute Woche, wenn sie immer schön kĂŒhl steht. Dank ihrer kompakten Form lĂ€sst sie sich auch gut transportieren.

Hier noch einmal eine nicht abschlieĂende AufzĂ€hlung, was diese Tarte alles nicht ist:
- kalorienarm
- vegan (ist aber gut zu veganisieren mit den entsprechenden Ersatzprodukten)
- eine Kugel
AuĂerdem möchte ich betonen, dass sie nichts, aber auch gar nichts, mit Dubai zu tun hat. Wegen des Hypes um die Dubai-Schokolade fĂŒhrt sich das Internet aktuell auf, als sei die Pistazie gerade erst erfunden worden (Ja, schon gut. Ich ja auch). Zur vollstĂ€ndigen ErfĂŒllung der Dubai-Kriterien gehört aber ganz unbedingt Kadayif, das sogenannte Engelshaar aus dĂŒnnen TeigfĂ€den. Die sich ĂŒbrigens hervorragend mit Olivenöl und Knoblauch anbraten lassen. Just saying. Sind aber hier nicht am Start und deswegen nix mit Dubai.
Und hier das Rezept:
Mozartkugel-Tarte: Rezept

Mozartkugel-Tarte
Zutaten Â
- 170 g Amaretti
- 100 g Butter
- 50 g Nuss-Nougat-Masse
- 150 g geschÀlte, ungesalzene Pistazien
- 1 EL Puderzucker gehÀuft
- 380 ml Milch
- 200 g Marzipan-Rohmasse
- 1 PĂ€ckchen Paradiescreme weiĂe Schokolade
- 85 g dunkle Schokolade
- 10 g Butter
- 100 ml Sahne
- 2 EL gehackte Pistazien
AnleitungenÂ
- Eine runde Tarteform mit Hebeboden (Durchmesser20 cm) mit Backpapier auslegen, den inneren Rand fetten.
- 170 g Amaretti zu feinen KrĂŒmeln pĂŒrieren. 100 g Butter mit 50 g Nuss-Nougat-Masse unter RĂŒhren schmelzen. Mit den Amarettini-KrĂŒmeln vermischen.
- In die Tarteform geben, gleichmĂ€Ăig verteilen, einen Rand hochziehen, gut festdrĂŒcken. In den Kuhlschrank stellen.
- 150 g geschĂ€lte, ungesalzene Pistazien mit 1 EL Puderzucker und 80 ml von den 380 ml Milch fein pĂŒrieren. GleichmĂ€Ăig auf dem Amaretti-Boden verteilen. Wieder kĂŒhl stellen.
- 200 g Marzipan-Rohmasse in kleine StĂŒcke schneiden. Mit 100 ml Milch glatt pĂŒrieren. 1 PĂ€ckchen Paradiescreme weiĂe Schokolade mit nur 200 ml Milch zubereiten und mit dem HandrĂŒhrgerat mit dem pĂŒrierten Marzipan verrĂŒhren. Auf der Pistaziencreme verteilen, wieder kĂŒhl stellen.
- 85 g dunkle Schokolade hacken und mit 10 g Butter in eine SchĂŒssel geben. 100 ml Sahne erhitzen, bis sie fast kocht. Ăber die Schokolade und Butter gieĂen, abgedeckt 3 Minuten stehen lassen. RĂŒhren, bis eine glatte Creme entsteht.
- Die Ganache sofort auf die Marzipan-Creme gieĂen und ca. eine Stunde kĂŒhl stellen. Mozartkugel-Tarte mit 2 EL gehackte Pistazien bestreuen.

Wer sich ein Video von der Zubereitung ansehen möchte, kann das bei Instagram tun:
Viel SpaĂ! Die ist wirklich gottlos leckerâŠ
Jenny schreibt
Das sieht ja super lecker aus!
Liebe GrĂŒĂe!
Vera schreibt
Liebe Jenny,
das freut mich! Ich danke dir sehr fĂŒr deinen Kommentar đ
Liebe GrĂŒĂe
Vera
Frau SĂŒĂschnabel schreibt
Hey liebe Vera,
die Mozartkugel ist doch keine Kugel sondern eine Scheibe đ wer anderes behauptet, weiĂ nicht Bescheid đ
Wie? Nix mit Dubai? SchĂ€m Dich!!! đ
Und na klar wurde die Pistazie erst vorgestern erfunden đ€Ł Und zwar von mir höchstpersönlich đđ
SpaĂ beiseite, Deine Tarte sieht traumhaft aus â viel besser als jeder virale Hype đ
Alles Liebe,
Melanie
Vera schreibt
Liebste Melanie,
da hast Du Recht, es ist eine Mozartscheibe und ist es immer schon gewesen đ
Hehe⊠Das wĂŒrde ich Dir sogar zutrauen, dass Du so etwas Leckeres wie die Pistazie erfindest!
Ich danke Dir und sende Dir ganz liebe GrĂŒĂe â€ïž