Es gibt ein paar Loft-News. Allen voran mein Street Art Kunstwerk von PRSNR ART, dann die Petite Friture Vertigo Leuchte und den Esstisch habe ich hier auch noch nicht richtig gezeigt. Also los. First things first: Mein geliebtes Kunstwerk.
Street Art Kunstwerk von PRSNR ART
Wer aus dem Raum Heidelberg / Mannheim kommt, kennt sie bestimmt. Diese ausdrucksstarken Augen, echter als das Leben, die einen von Stromkästen, Hauswänden, Mauern oder von der Wand eines Burgerlokals anschauen.
Hier war Aaron Diesbach am Werk alias PRSNR, ein bekannter Street Art Künstler aus Heidelberg. Seine Kunstwerke findet man nicht nur im Rhein-Neckar-Raum, er hat auch schon Wände in Lissabon, Montpellier oder im südfranzösischen Seebad La Grande Motte gesprüht. Leider gibt es diese nicht mehr.
Aaron ist staatlich geprüfter Grafikdesigner und hat 2014 das Fachabitur an der Akademie für Kommunikation in Mannheim abgeschlossen. Gemalt hat er schon als kleines Kind. Mit 12 Jahren begann er dann seine Street Art Karriere. Nachdem er sich anfangs vor allem auf klassisches Stylewriting (Schriftzüge im Graffiti) konzentrierte, entwickelte sich seine Kunst hin zu dem fotorealistischen Graffiti, für das er heute bekannt ist. Der typische PRSNR-Stil kombiniert lebendige, glänzende Augen voller Emotionen mit abstrakten, groben Pinselstrichen.
Einen guten Überblick über sein Werk bekommt ihr bei Instagram.
PRSNR ART im Raum Heidelberg / Mannheim
Wer hier in der Gegend mal einen PRSNR live sehen möchte, der kann bei folgenden Locations vorbeischauen:
Heidelberg:
Ecke Sofienstraße / Neckarstaden, Ampel zur Theodor-Heuss-Brücke
Burgerrestaurant Joe Molese, Steingasse (haben auch Takeaway 😉)
Kirchheim, Pleikartsförster Straße
Patrick-Henry-Village, South Gettysburgh Avenue / San-Jacinto-Drive
Mannheim:
John Reed Fitness, K1
Kurzbar, Werftstraße
Aaron malt auch ab und zu am Kirchheimer Messplatz und am Skatepark in Heidelberg, außerdem am Addictz Graffitipark Mannheim. Aktuell gibt es dort nichts von ihm, es kann aber sein, dass da mal wieder Wände von ihm zu sehen sein werden.
Wer zufällig in St. Leon-Rot wohnt, sollte mal einen Blick in die Sparkasse werfen.
Sogar in Neustadt hat PRSNR schon mal eine würfelförmige Skulptur gesprayt, wo sich diese jetzt befindet, weiß man allerdings nicht.
Generell ist Street Art eine dynamische Sache. Gerade wenn auf Legal Walls gesprayt wird, kann es sein, dass das Kunstwerk am nächsten Tag schon wieder übermalt ist. Im Fall von PRSNR jedesmal eine Schande. Aber so läuft das Spiel eben und gerade das macht auch den Reiz aus.
Noch ein Tipp: Wenn ihr einen PRSNR entdeckt, geht (wenn möglich) mal nah ran und schaut euch den Reflex in den Augen genau an. Darin spiegelt sich, was die Person gerade sieht…
Mein Street Art Kunstwerk von PRSNR
Und jetzt habe ich mein eigenes Street Art Kunstwerk von PRSNR im Wohnzimmer. Hell yeah! Wie oft bin ich morgens in Heidelberg über die Theodor-Heuss-Brücke gelaufen und mein Blick fiel auf diesen Stromkasten. Jedesmal haben mich diese Augen fast umgehauen.
Trotzdem hätte ich mich nie getraut, Aaron einfach mal anzuschreiben und ihn zu fragen, ob er mir auch was malt. Wer solche Augen malt, war für mich eine Sphäre drüber, ein Rembrandt der Moderne. So jemanden haut man doch nicht einfach an?!
Bis ich irgendwann mit einem Freund zusammensaß und wir es von Street Art hatten. Er meinte, dass er Kontakt zu Aaron hat und uns gerne mal „verkuppeln“ kann.
Noch am selben Abend bekam ich eine Nachricht von Aaron. Ich hatte nur zwei Wünsche: Erstens, das Street Art Kunstwerk sollte schwarz-weiß sein und zweitens, es sollten meine Augen drauf sein. Ansonsten wollte ich ihm alle Freiheiten lassen, er ist schließlich der Künstler. Als Vorlage schickte ich ihm dieses Foto von mir, das ich für einen alten Schminki-Blogpost mit meiner damaligen Digicam geknipst hatte:
Den Blogpost von 2011 gibt es übrigens noch. Wahnsinn, wie ich mich damals über Lidschatten auslassen konnte.
Street Art Kunstwerk von PRSNR: Making Of
Weil Aaron so nett und gar nicht rembrandt-artig war (surprise, surprise), habe ich mich sogar getraut zu fragen, ob ich bei der Anfertigung des Kunstwerks in seinem Studio dabei sein darf. Eigentlich wollten wir nur kurz mal gucken und den armen Kerl dann wieder in Frieden lassen. Ich finde es nämlich stressig, wenn Kunden beim Shooting dabei sind. Aber dann war es so nett und wir sind von Anfang bis Ende geblieben. Sogar fotografieren durfte ich und das habe ich nicht zu knapp 😀
Deswegen kann ich euch jetzt das Making Of zeigen:
So ging es los. Die groben Outlines wurden in hellem Grau vorgesprüht…
Dann bekam das erste Auge Tiefe und Details…
Ganz wichtig, die Wimpern. Möglicherweise habe ich „Mach ruhig ein paar mehr“ zu ihm gesagt.
Dann das andere Auge… Und dann die abstrakten Elemente, die ich fast genauso mag wie die fotorealistischen Augen. Bei dem unteren schwarzen Strich mit der Farbrolle dachte ich, was zur Hölle macht er denn jetzt? Bis ich verstanden habe: Der Strich legt sich dreidimensional über meinen Nasenrücken.
Und was haben diese abstrakten Striche bitte für eine faszinierende Tiefe? Sogar mit Schlagschatten. Sie sehen ganz zufällig aus, aber eigentlich sind sie sehr durchdacht und ästhetisch platziert. Da weiß einer schon ganz genau, was er tut.
Und schließlich die Kirsche auf der Torte: die PRSNR-typischen Reflexe. Als er einen groben Fleck in hellblau über die eigentlich schon total fertig aussehende Iris sprühte, dachte ich erst, oh nein, jetzt hat er es aber wirklich versaut. Aber da wurde es erst so richtig geil. In meinem Auge sieht man nun das Fenster meiner alten Studentenwohnung in Heidelberg, einen blauen Himmel mit Wölkchen, und eine Person…
Auf seine ansehnliche Montana Cans Sammlung bin ich dezent neidisch. Gleichzeitig hat es mich ein bisschen stolz gemacht, weil ich ja auch mit Montana Cans arbeite. Mit dem Unterschied, dass ich kaum eine glatte Fläche gleichmäßig ansprühen kann.
Noch ein paar zerstörerische Elemente wie herunterlaufende Farbnasen – und fertig!
Irgendwann war noch Aarons Freundin dazu gekommen und nach getaner Arbeit haben wir spontan beschlossen, bei Joe Molese Burger zu holen (ihr erinnert euch, auch da findet man ein PRSNR Kunstwerk an der Wand). Die Burger haben wir dann zusammen bei Aaron zu Hause gegessen, Glühwein getrunken und gequatscht. Das war ein richtig cooler Tag und auch daran wird mich das Kunstwerk immer erinnern.
Street Art im Wohnzimmer: Canvas von PRSNR ART
Da hängt es nun, mein Street Art Kunstwerk. Ein echter PRSNR, 180x100cm, eigens für mich angefertigt, mit meinen Augen drauf. Genau die richtige Balance zwischen individuell bzw. persönlich und cool bzw. abstrakt, finde ich.
Für die Leinwand hatte ich mich übrigens entscheiden, weil ich nicht weiß, ob das Loft die Endstation sein wird. So bin ich flexibel und kann das Bild immer unterm Arm mit mir herumtragen wie Linus seine Schnuffeldecke.
Aber als nächstes möchte ich auch noch einen PRSNR direkt an der Wand, wie es sich eigentlich für Street Art gehört. Und überhaupt könnte sich Aaron mal der IBAG-Halle annehmen 😀
Wenn ihr jetzt auch Bock habt auf ein eigenes Kunstwerk von PRSNR, könnt ihr ihn hier kontaktieren:
Petite Friture Vertigo Leuchte
So ganz kann eine Esstischleuchte natürlich nicht mit dem Street Art Kunstwerk mithalten, aber trotzdem liebe ich sie. Auch hiermit hatte ich mir viel Zeit gelassen. Klar sehen eine leere weiße Wand oder Kabel, die aus der Decke kommen, nicht toll aus. Aber bevor ich irgendwas hinmache, nur um überhaupt etwas zu haben, warte ich lieber auf das Lieblingsstück. Das ist die Petite Friture Vertigo in der Kategorie Leuchten auf jeden Fall. Sie hängt nicht einfach da, sondern sie ist lebendig – je nachdem, wie sie sich dreht, sieht sie ganz anders aus. Diese Dynamik und die grafische Linienführung mag ich sehr.
Den Weinkühlschrank, den man auf dem vorigen Bild schon im Hintergrund gesehen hat, habe ich auch noch nicht auf dem Blog gezeigt. Deswegen muss ich jetzt kurz damit angeben. Den lieben Nachbarn sei Dank, ist er nämlich sehr ansehnlich gefüllt mit Odinstal, Metzger und den drei großen B: Bassermann-Jordan, Bürklin-Wolf und Reichsrat von Buhl. Wein-Angeberei Ende.
Noch eine Lieblingsperspektive. Das Street Art Kunstwerk, die Vertigo Leuchte und der Acapulco Chair, der die Struktur der Leuchte aufgreift.
Und last but noch least möchte ich dem Esstisch aus runtergerocktem Massivholz meine Verliebtheit aussprechen. Auch so ein Fall, wo mir ewig keiner gut genug war. Und irgendwann war er da, genauer gesagt, er stand bei Möbel Walz in Bobenheim-Roxheim.
Damit ist das Wohnzimmer für’s Erste fertig. Manchmal starre ich es einfach nur an, minutenlang. Ich glaube, es ist nicht mehr ganz normal, wie glücklich mich Interior Design, Kunst, Ästhetik und so Zeugs machen können.
Frau Süßschnabel schreibt
Meine liebe Vera,
was für ein Meisterwerk!!!
Das würde ich auch am liebsten im Wohnzimmer hängen haben wollen. Einfach nur atemberaubend und WOW! Ich finde es wirklich faszinierend wie man mit Sprayflaschen solche Kunstwerke schaffen kann. Die Reflexe sind einfach der Wahnsinn 😍😍. Und Deine Augen übrigens auch ❤️
Da kommen Lampe, Tisch und Weinschrank nicht gegen an und tun mir fast ein bisschen Leid, dass sie keinen eigenen Blogpost bekommen haben 😉
Alles Liebe und einen schönen Wochenstart,
Melanie
Vera schreibt
Hey Melanie,
ganz vielen lieben Dank 😘❤️ Schick ihm das wunderschöne Foto von Dir, das Du letztens bei Insta gepostet hast 😉
Ja gell, ich bin auch völlig fasziniert. Wenn ich nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, wie das Kunstwerk entstanden ist, ich könnte es kaum glauben 😄 Da kommen viel Übung und ganz viel Talent zusammen, glaube ich.
Das verstehen der Tisch, die Leuchte und der Weinkühlschrank bestimmt, dass sie damit nicht konkurrieren können. Und liebgehabt werden sie ja trotzdem 🥰
Liebste Grüße und happy Monday!
Anne | Zeichenblog schreibt
Hallo Vera,
ohhhhhh! Mega! Wie cool sich die Story mit dem Bild entwickelt hat und, dass du später sogar dabei sein durftest, ich habe Gänsehaut beim Lesen bekommen. Es passt so perfekt. Ich freu mich riesig für dich, denn etwas besseres hätte dir nicht passieren können!
Als ob die Wand immer auf genau dieses Bild gewartet hat. Das Wohnzimmer ist jetzt so rund geworden. Ich würde mich zu dir stellen und mitstarren! Kannst echt stolz auf dich sein.
Liebe Grüße
Anne
Vera schreibt
Hi liebe Anne,
stimmt, das Bild hat eine richtig schöne Story, die sich sogar über mehrere Jahre hinzieht. Ich freu mich total, dass Du so mitgefiebert hast – danke ❤️
Ja wirklich, jetzt ist es rund. Komm stell Dich zu mir (nach Corona), ich hol uns was aus dem Weinkühlschrank oder aus dem Kühlschrank 😉
Alles Liebe!
Heike schreibt
Einfach nur fantastisch!!! Ich finde Streetart absolut bewundernswert! Und diese Augen!
Ein wirklich tolles Kunstwerk mit einer tollen Geschichte dahinter. Und es passt wunderbar in den Raum. Ich stehe ja ehrlich gesagt nicht so sehr auf monderne Wohnungen, aber eure gefällt mir gut, auch wenn ich es mir für mich selbst nicht vorstellen könnte.
Das cleane mag ich gern. Weiß ist einfach beruhigend.
Ganz liebe Grüße aus Dresden!
Vera schreibt
Hallo liebe Heike,
ganz herzlichen Dank! Ja, ich bin auch ein totaler Streetart-Fan. Und du hast recht, die Geschichte dahinter macht das Bild zu etwas Besonderem.
Freut mich, dass dir die Wohnung gefällt 🙂 Ich habe versucht, das Weiß nicht zu steril wirken zu lassen mit dem Altholztisch und jetzt dem Kunstwerk als Eyecatcher.
Alles Liebe!
Vera
Tammy schreibt
Sieht super cool aus, und dann noch die Spiegelung in den Augen. Und dabei sein beim Entstehen und danach Burger – das Ding ist ja hochemotional <3 Mac Lidschatten sind einfach genial, hab die früher sehr geliebt.
Lampe gebe ich dir recht, ist auch so ein Lieblingsding, allein durch die sanften Bewegungen.
Liebe Grüße Tammy
Vera schreibt
Hi liebe Tammy,
dankeschön! Haha ja, hochemotional trifft es sehr gut 😄
Das stimmt, die Lidschatten von Mac finde ich auch mit am besten. Hatte früher eine ganze Sammlung davon, jetzt benutze ich meistens nur noch einen grauen. Den dafür täglich und mit Hingabe 🥰
Die Lampe hast Du auch, oder?
Viel liebe Grüße!