Vorweg möchte ich mich in aller Form für die Schreibweise dieser Brezel Pizza entschuldigen. Korrekt wäre Brezelpizza oder Brezel-Pizza. Allerdings hat laut Analyse meines SEO-Tools die falsche Schreibweise als Keyword ein doppelt so hohes Suchvolumen wie die richtige. Und ich schreibe diese Artikel nun mal nicht für mich, sondern damit Leute da draußen sie via Google finden. Menschen geben das tatsächlich so bei Google ein, wenn sie etwas suchen. Ich auch, ist mir dann mal aufgefallen. Ok – in dem Maße kann man da noch mitgehen. Bei Brehtsl Pizzer würde es bei mir auch aufhören. Aber kommen wir zur Sache…
Brezel Pizza – eine Pizza mit Laugenbrezel-Teig
Schon im Frühjahr hatte ich eine Senf-Werbung bei Instagram gesehen, die eine solche Pizza zeigte. Das wollte ich nachmachen, aber erst, wenn es saisonal passt. Und wann passt es besser als jetzt zur Oktoberfest-Zeit?
Ein Pizzaboden aus Laugenteig, der ganze Rand ist quasi eine herrlich duftende Laugenbrezel mit Hagelsalz. Darauf Schmand, Bergkäse, süßer Senf, rote Zwiebeln, Petersilie und herzerwärmend niedliche Salzbrezelchen. Also eine bayerische Pizza. Im Original lagen noch Weißwurstscheiben und Speckwürfel darauf, aber mit Fleisch bin ich persönlich ein bisschen picky, also habe ich es weggelassen.
Dafür habe ich das allseits beliebte Sauerkraut draufgehauen. Nein halt, nicht weglaufen. Es macht sich wirklich gut als Belag. Ein bisschen Säure, das wissen wir von sämtlichen Gourmetköchen, hebt das Geschmackserlebnis. Wie heißt das Kultbuch von Samin Nosrat, ein Mix aus Kochbuch und Chemielehrbuch? „Salt, Fat, Acid, Heat“. Den Mini-Check gehe ich im Kopf immer durch, wenn ich ein Rezept entwickle. Ist hier alles vertreten.
Can we call it „Brizza“?
Beschäftigt man sich mit dieser bayerischen Pizzavariante bei Instagram, kommt man am Hashtag #brizza nicht vorbei. Ich habe dann entdeckt, dass es ein Startup namens BRIZZA gibt, das diese Pizzen mit verschiedenen Belägen an die Gastronomie verkauft. Eine kleine DPMA-Recherche hat ergeben, dass es sich um eine eingetragene Wortmarke handelt. Daher war ich vorsichtig damit, mein Konstrukt groß als Brizza zu titulieren.
Außerdem ist bei mir eine kleine, entscheidende Sache anders: Den Boden der Brezel Pizza machen wir aus Tiefkühl-Laugenbrezeln. Ja, das ist quick and dirty. Aber das entscheidet doch oft über Machen oder Nicht-Machen. Einen Hefeteig ansetzen, groß ziehen, zur Schule schicken, studieren lassen? Ungern. Aber vier TK-Brezeln aus dem Tiefkühler nehmen, auftauen lassen und keine halbe Stunde später eine köstlich duftende Brezelpizza auf dem Tisch haben – ja, Mann!
Tipp für einen schönen Brezelrand
Ein Tipp noch, bevor wir zum Rezept kommen: Der aufgetaute Brezelteig klebt ein wenig, aber bitte knüllt nicht aus Wut alles zusammen. Belasst die Stränge weitgehend so, wie sie sind, und knotet sie nur vorsichtig auseinander. Laugenbrezeln sind nämlich nur außen laugiert. Wenn also das Innere an die Oberfläche gelangt, wird es nicht mehr so schön brezelbraun. Das hässliche Gefitzel legt ihr zu einer mehr oder weniger schönen Spirale, da kommt später eh der Belag drauf. Für den Rand hebt ihr die Brezelbäuche auf, also die dicken Strangteile.
Brezel Pizza aus Laugenbrezel-Teig
Kochutensilien
- 1 Backblech
- Backpapier
- 1 Messer
- 1 Schneidbrett
- 1 Esslöffel
- 1 Teelöffel
Zutaten
- 4 TK-Laugenbrezeln
- 1 EL Hagelsalz
- 3 EL Schmand
- 4 EL Sauerkraut
- 1 TL Gemüsebrühepulver
- 1 rote Zwiebel
- 5 TL süßer Senf
- 2 Handvoll geriebener Bergkäse
- schwarzer Pfeffer
- Salzbrezelchen
- frische Petersilie
Anleitungen
- 4 TK-Laugenbrezeln ca. 60 Minuten auf Backpapier auftauen lassen, bis der Teig weich ist.
- Brezeln auseinanderknoten. Drei der schönen, dickeren Strangteile für den Rand zurücklegen. Den fitzeligen Rest auf einem mit Backpapier belegten Backblech spiralig zu einem Kreis legen. Ausrollen, bis ca. die Größe einer TK-Pizza erreicht ist. Aus den schönen Strängen den Rand lückenlos anlegen. Rand mit 1 EL Hagelsalz bestreuen.
- Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
- 3 EL Schmand auf der Pizza verteilen.
- 4 EL Sauerkraut mit 1 TL Gemüsebrühepulver verrühren und auf die Pizza geben.
- 1 rote Zwiebel schälen, in Scheiben schneiden, auf die Pizza streuen.
- 5 TL süßer Senf auf der Pizza verteilen.
- Mit 2 Handvoll geriebener Bergkäse bestreuen.
- Ca. 14 Minuten bei 220 °C backen.
- Mit schwarzer Pfeffer, Salzbrezelchen und frische Petersilie servieren.
Video
Um dem Beitrag einen Rahmen zu geben, entschuldige ich mich erneut für die Vergewaltigung der deutschen Sprache. Das Rezept-Plugin hat die eigentlich nützliche Funktion, Zutaten aus der Zutatenliste mit einem Klick bei der Anleitung zu übernehmen („Anleitungen“, sagt man auch nicht – wohl „Instructions“ ein bisschen zu wörtlich übersetzt, naja egal). Nur stimmt es den Kasus nicht auf das Textumfeld ab. Ich weiß wohl, dass es „Mit schwarzeM Pfeffer“ heißt. Mal sehen, ob und wie man das reparieren kann… Wahrscheinlich in der Bezahlversion des Tools.
Wie dem auch sei – genießt eure schnelle Brezel Pizza, ob als Belohnung nach der Arbeit oder als Flex (Angeberei, aus der Bodybuilder-Szene) vor euren Gästen. Wiesn-Feeling ohne randalierende Biertrinker und ohne sich finanziell zu ruinieren. Wenn ihr wollt, sogar ganz ohne Menschen. Viel Spaß!
Hier ist noch ein Video, um euch die Zubereitung zu erleichtern:
Shadownlight schreibt
Das ist mal was ganz anderes, lecker!
Liebe Grüße!
Vera schreibt
Vielen lieben Dank! Freut mich, dass dir die Idee gefällt 🙂
Frau Süßschnabel schreibt
Liebe Vera,
hiermit nehme ich Deine Entschuldigung an, aber auch nur, da die bayerische Pizza extremst lecker aussieht, kann ich über die Verunstaltung der Sprache darüber hinwegsehen 🤪
Wenn Du mal Pizza bavarese googelst, wirst Du über das Suchergebnis erstaunt sein. Habe erst neulich von einem Freund erfahren, dass es so eine Pizza gibt, nur weiß ich nicht wirklich, was an der Pizza bavarese eigentlich bavarese ist. Pizza US-Style oder Pizza belgique wären da wohl treffender 🤣
Aber zurück zu Luc, äh natürlich Veras Brezelpizza, die übrigens das iPhone auch konsequent auseinander schreiben möchte, vermutlich auch nicht ganz helle, aber egal – ich merke, ich schweife von Thema ab, was mir eigentlich niiiiiiieeeee passiert. Wobei böse Zungen die Behauptung aufstellen würden, ich spräche gerne um den heißen Brei herum – aber dann bitte with fat, acid and not to forget SALT.
Ich nutze als süßen Senf gerne einen Altbayerischen, der hat noch etwas Meerrettich enthalten und vermenge ihn dann noch mit etwas Dijon-Senf. Ich weiß, nicht wirklich bayerisch, aber lecker oder vielleicht gerade deswegen? 😂
Unter Schmand rühre ich übrigens auch immer gerne ein Löffelchen moutarde à l’ancienne und etwas Knoblauch 😂😂
Und jetzt hab ich Lust auf Prähtzelbiehza 😉
Alles Liebe,
Melanie
Vera schreibt
Liebste Melanie! Deine Kommentare sind immer ein Fest, danke dafür 🥰
Pizza bavarese habe ich gegoolet und stimme dir absolut zu – was ist das denn? 😂
Danke für deine Senftipps, das klingt fantastisch. Altbayerischen Senf kannte ich gar nicht, ich halte mal die Augen offen, ob es hier in der Pfalz welchen gibt. König Ludwig sollte eigentlich welchen hinterlassen haben und böse Zungen stellen ja die Behauptung auf, die Pfalz gehöre quasi zu Bayern 😁 Dijonsenf habe ich immer da, das ist einfach der Beste.
Uh ja, das kann dem Schmand nur gut tun! Jetzt hab ich auch Hunger 😄
Ganz liebe Grüße!
Enya schreibt
Vielen Dank für dieses hervorragende Rezept welches unseren Bekannten sehr gemundet hat!
Vera schreibt
Hi Enya,
herzlichen Dank für dein liebes Feedback! Das freut mich sehr 🙂
Viele Grüße
Vera
Lala schreibt
Dafür könnte ich mich auch erwärmen, seehr sogar! Die Kombi ist echt lecker und dann nicht so langweilig wie alles einzeln!
Love L.
Vera schreibt
Oh, das freut mich – danke 😍
Das finde ich auch, alleine ist Sauerkraut etc. nicht so der Knaller, aber in dieser Darreichungsform schon 😀
Alles Liebe!