Das Rezept für diesen gesunden Dinkelstollen ohne raffinierten Zucker ist diesmal nicht von mir. Es stammt aus einem tollen Titel, für den ich im Frühjahr Foodstyling und Foodfotografie übernommen habe: „Mein Adventskalender-Backbuch: Sweet Christmas – zuckerfrei“ von Felicitas Riederle und Alexandra Stech, erschienen im EMF Verlag.
Epi-Food: Rezepte ohne raffinierten Zucker, Weizen und Kuhmilch
Die beiden Autorinnen sind auch bekannt als Epi-Food und vertreten ein Ernährungskonzept, das ohne raffinierten Zucker, Kuhmilch und Weizen auskommt. „Epi“ deswegen, da sich ihr Konzept an den Grundlagen der Epigenetik orientiert. Das ist die Verbindung zwischen Genen und Umwelteinflüssen: Gene können durch äußere Einflüsse wie eben die Ernährung stummgeschaltet oder aktiviert werden. Da wollen wir natürlich lieber, dass gute Gene ganz laut gedreht und weniger gute gemuted werden 😉 Darauf kann man mit einer bewussten Ernährung hinwirken. Wie man das konkret hinbekommt, vermitteln nicht nur die 24 Rezepte, sondern auch viele praktische Tipps, zum Beispiel zu Zuckeralternativen.
„Sweet Christmas zuckerfrei“: gesund naschen im Advent
Feli und Alex haben schon eine Reihe von Rezeptbüchern veröffentlicht. Diesmal haben sie sich dem Masterquest gewidmet: eine Adventszeit ohne raffinierten Zucker, Weizenmehlprodukte und Kuhmilch. Wer bei diesem Gedanken in Tränen ausbrechen möchte, der sollte sich unbedingt „Sweet Christmas – zuckerfrei“ ansehen.
Wir finden hier 24 Rezepte für weihnachtliche Leckereien wie Dinkelstollen, Plätzchen, Chai, Brownies, Waffeln, Punsch, Nussecken, Porridge… Voller Genuss, ganz ohne Reue. Alle Rezepte enthalten gute, nährstoffreiche Zutaten und sind trotzdem super lecker. Das weiß niemand besser als ich (außer den Autorinnen), ich habe ja alles zubereitet und natürlich probiert.
Ein Backbuch als Adventskalender
Wie durch den vollen Titel und die Anzahl der Rezepte schon angeklungen ist, ist dieses Backbuch als Adventskalender konzipiert. Für jeden Tag im Advent gibt es ein Rezept, das auf einer schön gestalteten Seite angeteasert wird. Ist der Tag gekommen, darf man die perforierten Seiten auftrennen.
An dieser Stelle möchte ich mich entschuldigen, dass ich ein Adventskalender-Backbuch Mitte Dezember vorstelle. Vor einem Monat wäre das sinnvoller gewesen, ich weiß. Nun war es so, dass ich meine Exemplare erst Mitte November erhalten habe und die ganze Zeit so dermaßen viele Jobs hatte (Hauptgeschäftszeit), dass ich einfach nicht dazu gekommen bin. Leider kam auch noch eine heftige Virusgrippe dazu, was meinen ohnehin schon engen Zeitplan nicht gerade entzerrt hat.
Dass ich den Titel hier vorstelle, ist freiwillig und wird nicht bezahlt. Für mich ist es Portfolio-Pflege, ich zeige potentiellen Neukunden meine Arbeit. Aber das ist eben nur Prio B – nachrangig nach Aufträgen von meinen Kunden, die ich schon habe, was immer Prio A ist.
Und schließlich wird das Backbuch ja nicht schlecht. Nächstes Jahr wird es noch genauso schön und mit leckeren sowie gesunden Rezepten gefüllt sein.
Apropos: Bei Instagram hatte ich gefragt, welches Rezept aus diesem Buch euch am meisten anspricht. Eines darf ich nämlich in Absprache mit dem Verlag und den Autorinnen veröffentlichen. Am häufigsten wurde der Dinkelstollen ohne raffinierten Zucker genannt – here we go:
Dinkelstollen ohne raffinierten Zucker, Zutaten:
300 g Dinkelmehl (Type 630)
½ TL gemahlener Koriander
½ TL gemahlene Nelken
1 TL gemahlener Zimt
¼ TL gemahlene Vanille
Salz
60 g Kokosblütenzucker
40 g gemahlene Mandeln
80 ml lauwarmer Haferdrink
140 g weiche vegane Butteralternative
1 Bio-Ei (Größe M)
½ Würfel frische Hefe (ca. 21 g)
60 g getrocknete Feigen (ca. 4 Stk.)
60 g Medjool-Datteln (ca. 3 Stk.)
30 g geschälte Pistazienkerne
100 g Rosinen
je ½ TL Abrieb von je 1 Bio-Zitrone und Orange
ZUM GARNIEREN
100 g vegane Butteralternative
100 g gemahlene Mandeln
Dinkelstollen ohne raffinierten Zucker, Zubereitung:
1. Zuerst Mehl, Gewürze, 1 Prise Salz und Kokosblütenzucker in eine Schüssel sieben und mit den Mandeln vermischen. In der Mitte eine Mulde formen. Nun Haferdrink, Butter und das Ei hinein geben. Die Hefe darüber bröseln und alles mit dem Handrührgerät zu einem homogenen Teig kneten.
2. Dann den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen. Währenddessen Feigen 20 Minuten in warmen Wasser einlegen, danach klein würfeln. Datteln entkernen und ebenso kleinschneiden. Pistazien grob hacken.
3. Nachdem der Teig aufgegangen ist, die Rosinen, Feigen, Datteln, Pistazien, Orangen- und Zitronenschale mit dem Teig verkneten.
4. Anschließend einen oder zwei Stollen formen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und nochmals für 30 Minuten abgedeckt gehen lassen. Alternativ kann man auch eine Stollenbackform verwenden.
5. In der Zwischenzeit den Ofen auf 160 °C (Umluft) vorheizen. Stollen auf dem Backblech für ca. 50 Minuten im heißen Ofen (Mitte) backen.
6. Nach der Backzeit den oder die Stollen noch warm mit flüssiger Butter bestreichen, trocknen lassen, erneut mit flüssiger Butter bestreichen und sofort mit gemahlenen Mandeln bestreuen.
7. Der Dinkelstollen hält sich in einer Box aufbewahrt 5 Tage.
Wie ihr seht, ist dies eben kein Stollen, der erst einen Monat rumliegen muss, um gut zu sein. Wenn ihr ihn an Heiligabend servieren möchtet, dürft ihr ihn sogar erst frühestens am 19. Dezember backen 😉 Das Dinkelstollen-Rezept passt also bestens zu meinem verrutschten Timing.
Foodstyling und Foodfotografie für „Sweet Christmas zuckerfrei“
Einen Eindruck vom auch grafisch super schön gestalteten Buch habt ihr jetzt. Zwei Aufmacherseiten seht ihr oben – das ist immer eine gewisse Herausforderung, dass da am Ende alles passt mit den Druckmaßen. Stellt es euch so vor, dass das Foto eine Doppelseite überspannt und der leere Raum mit Kapitel-Überschriften wie „Inhalt“, „Grundlagen“ oder „Rezepte“ beschriftet wird.
Wo wir gerade beim Thema „Herausforderung“ sind: Findet Anfang Mai mal geeignete Tannenzweige. Klar, die Dinger sind immergrün. Aber im Mai haben die alle… Jap, verräterische Maiwipfel. Diese hellgrünen Triebspitzen. Ich musste da einiges zurechtschnippeln und auf einem Foto habe ich es nicht gemacht. Das könnt ihr mal suchen, vielleicht findet ihr es ja.
Die vegane Mousse Au Chocolat auf dem Foto oben links ist mein persönliches Lieblingsrezept aus „Sweet Christmas – zuckerfrei“. Der Trick ist so einfach wie genial und funktioniert nicht nur zu Weihnachten.
Auch sehr fein waren die Spekulatiuswaffeln mit gebranntem Mandelmus und Orangenfilets.
Einige haben mich gefragt, ob es nicht schwer ist, so antizyklisch zu arbeiten bzw. ob ich mich dann mitten im Mai in Weihnachtsstimmung bringe. Letzteres auf jeden Fall nicht. Ich höre keine Weihnachtsmusik beim Shooting und mache mir keinen Lebkuchen Chai dazu. Ich bin ohnehin kein großer Weihnachtsfan und achte eher darauf, dass mir die Tannenzweige und Kugeln nicht meine schöne Frühsommerstimmung verderben 😉
Davon kann ich aber abstrahieren, so dass Weihnachtsfotos im Mai von mir all die Liebe und Aufmerksamkeit bekommen wie meine anderen Fotos. Ästhetik, Farben, Kompositionen, das gilt ja universell und das macht mein Gehirn automatisch. Überladen und kitschig ist sowieso nicht mein Stil und das war hier auch nicht gewünscht.
Abgesehen davon ist es auch einfach Normalität in dem Business. Schon 2016 habe ich im November 190 sommerliche Smoothies, Säfte und Drinks fotografiert.
Sommerthemen im Winter zu fotografieren ist sogar deutlich schwieriger als andersrum. Zum einen das fehlende Tageslicht – gut, kann man mit Artificial Lightning ausgleichen, aber ich mag nun mal Tageslicht am liebsten. Zum anderen, kauf mal frische Pfirsiche und Aprikosen Ende November. Bekommt man nur mit Verrenkungen, 10 Tagen Vorlaufzeit und für 40 € das Kilo.
Beim Wintershooting im Sommer hatte ich dagegen überhaupt keine Probleme beim Einkauf und konnte täglich bis zu vier Sets bei Tageslicht durchziehen. Träumchen.
Auf jeden Fall bin ich super zufrieden mit meinen Fotos und freue mich, dass ich zu so einem schönen Titel bei einem renommierten Verlag beitragen durfte. Hier könnt ihr „Mein Adventskalender-Backbuch: Sweet Christmas – zuckerfrei“ bestellen.
@frau.suessschnabel schreibt
Meine liebste Vera,
auch wenn ich mich wieder und wieder wiederhole, aber ich kann es nicht oft genug sagen: Deine Fotos sind sooooo schön und das Styling immer TOP!!!
Da sagst Du was, im Sommer macht ein Shooting viel mehr Spaß – außer man fotografiert Eis 😂 . Aber die Beleuchtung ist im Winter wirklich nicht der Hit, vor allem wird es schon sooooo früh dunkel 🙈
Die Rezepte klingen alle super und die Idee mit dem Adventskalender ist auch toll!!
Alles Liebe,
Melanie
Vera schreibt
Liebste Melanie,
1000 Dank! Freut mich so sehr, dass dir die Bilder gefallen 🙂
Oh ja, Eiscreme ist Endgegner. Tortencreme auch. Da ist die Hitze dann die Herausforderung. Also wenn ich mir was wünschen darf: Tageslicht von 6 – 21 Uhr und gemäßigte 19 Grad bitte, danke 😀
Alles Liebe!
Nin schreibt
Also Vera, du machst einfach das schönste Foodstyling der Welt! Unter Hunderten würde ich deine fotografische Handschrift erkennen. Wobei dich die Sterne ein bisschen verraten ;-).
Die Rezepte sehen alle wahnsinnig verlockend aus. Von Zuckeralternativen halte ich zwar wenig, aber ich kann ja einfach den armen, gedissten Industriezucker reinschmeißen.
Ganz liebe Grüße,
Nina
Vera schreibt
Nina, wie lieb! Vielen herzlichen Dank 🙂 Das freut mich sehr.
Hehe stimmt, es gibt wieder fast kein Foto ohne Sterne. Wie beim glutenfreien Plätzchenbuch.
Ich persönlich habe da überhaupt keine klare Linie, mal so, mal so 😀 Wenn ich etwas von meinen Fotojobs nicht essen will oder kann, helfen die Nachbarn immer gerne.
Viele liebe Grüße!