Okay, eigentlich hat der Herbst kalendarisch schon am 23. September um 11:04h begonnen. Da war ich gerade auf Station damit beschäftigt, die zeitliche Orientierung eines Patienten zu prüfen. Auf meine Frage hin, welche Jahreszeit wir denn hätten, antwortete er „Sommer“. Es war 11:08h.
Ich kann es dem Patienten kaum verdenken. Der Herbst zeigt sich momentan von seiner schönsten Seite. Die Sonne bringt gerade noch einmal all ihre Kraft auf und beschert uns einen wunderbaren Altweibersommer. Feine Spinnweben glänzen in der Luft, wenn man gegen das strahlende Sonnenlicht blinzelt. Wenn sich der morgendliche Frühnebel über Fluss und Tälern aufgelöst hat, leuchten die bunten Blätter in allen Tönen zwischen Gelb, Rot und Orange. Die Hitze des Sommers hat sich in eine angenehme Wärme verwandelt, es liegt ein leicht erdiger Geruch in der Luft und auf den Feldern und in den Gärten saugen sich die Äpfel und Trauben mit der letzten ungebrochenen Energie der Sonne voll. Es ist Zeit, an die Ernte zu denken. Die Zugvögel lassen sich nicht vom Duft der späten Rosen beirren und sind bereits in wärmere Gefilde aufgebrochen. Bald wird es ruhiger in der Natur. Die bunten Blätter welken und fallen ab, erste Herbststürme fegen sie übers Land. Große schwarze Krähen sitzen auf den nun kahlen, dürren Ästen. Und wir? Davey von Bohlen sagt es am besten:
We’re dressing up… and dining in.
King of Doves von Maritime – mein liebstes Good Bye Summer-Lied.
our teeth are wood
in the rusty air
our blood is wine
the year’s been good
we stopped time
the votes are in
it’s always july
i’m the king of doves
with perfect skin
we’re dressing up and dining in
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