Ich wünschte, ich wäre nicht so eine Langschläferin. Dann würde ich an jedem freien Tag schon ganz früh aufstehen… gerade auch unter der Woche, während die meisten anderen Menschen vielleicht mit Magenschmerzen vor ihrem schwarzen Kaffee bei Kunstlicht in der Küche sitzen. In unbequemen Klamotten zur Arbeit hetzen. Im Stau stehen. Dem Nicht-Lieblingskollegen als erstes auf dem Flur begegnen. Dann würde ich auch aufstehen, aber ich würde es genießen, nicht zur Arbeit zu müssen. Und stattdessen in die Natur rauslaufen, die um diese Zeit bis auf einige wenige Jogger menschenleer ist. Heute morgen hab ich mich endlich mal aufraffen können…
Irgendwie komisch, dass ich diese Anwandlungen immer im November bekomme. Letztes Jahr ja auch schon (HIER könnt ihr mal gucken). Ich glaube, es ist einfach die kalte Jahreszeit, die mich morgens früh raus zieht. Wenn es draußen kalt, neblig, ungemütlich, fast noch dunkel ist. Dann ist es ein Abenteuer und dann ist es etwas Besonderes. Auf der blühenden Sommerwiese morgens um 7 bei milden 18 Grad rumzuhüpfen ist keine so große Challenge.
Ich habe dann das Gefühl, die Natur gehört nur mir. Auch wenn sie kalt, abweisend, einsam und melancholisch ist. Oder gerade deswegen. Es ist intensiver, irgendwie.
Der Nebel hängt als glitzernde Perlen in den Spinnweben. Die Bäume haben nun fast all ihre Blätter verloren, nur einzelne hängen noch zitternd an den Ästen.
Parklaternen. Ich liebe sie. Die Sonne ist nur ein kleiner fahler Punkt. Ein weißer Kreis, der erstickt vom Nebel in den schwarzen Ästen hängt.
Also mag ich ihn doch, den grauen Nebelkrähennovember. Er muss eben nur so richtig grau und so richtig neblig sein. Es ist der beste Monat für ein bisschen gewollte und genossene Melancholie.
Nur: Mir fehlt ein Novemberlied. Ich habe eins für den goldenen Herbst, King Of Doves von Maritime. Und auch eins für den Dezember, Winter von Tori Amos. Und für den Sommer: A Little Piece von den Jezabels. Aber keines für den November… Habt ihr eines?
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