Werbung, unbeauftragt
Letztens hatte ich irgendwas Süßes in den Instagram-Stories gepostet. Darauf eine Leserin (sinngemäß): „Mensch Vera! Bei ner neuen Story denk ich immer, yay, endlich gibt es Neuigkeiten vom Loft. Aber was gibt es? Kuchen.“
Genau so geht es mir auch gerade. Wenn der Paketmensch klingelt, denke ich immer: „Yay, endlich kommen die Muster für unseren weißen Boden!“ Aber was bringt der Paketmensch? Schokolade. Gut, da will ich mal nicht rumheulen…
Jedenfalls zieht sich das mit dem Loft alles etwas und in der alten Wohnung lohnt es sich nicht mehr, noch viel rumzudekorieren. Wenn ich gerade Deko kaufe, dann eine Küche. Offen gestanden habe ich nicht mal mehr Bock, hier noch groß zu putzen (das habt ihr jetzt NICHT gehört). Daher so wenig Interiorcontent zur Zeit.
Die Sache ist außerdem die: Ich bin kein Fan davon, unfertige, wenn nicht gar authentische (ohgottogott) Dinge zu posten. Lieber warte ich, bis alles vollendet ist, drapiere das Set so symmetrisch wie möglich und poliere ewig mit Lightroom auf den Fotos rum.
Aber ihr wollt Loftcontent, ihr kriegt Loftcontent. Wir müssen für meine Befindlichkeit nur erst ein paar derartig arrangierte Fotos gucken. Dafür habe ich Kisten und Dreck in ausgewählten Bereichen der noch aktuellen Wohnung aus dem Bild geschoben und von jedem Wohnbereich ein Foto gemacht. Wenn ihr das geschafft habt, gibt es am Ende des Posts Fotos vom Loft. Deal?
Gut. Das ist also das Schlafzimmer, wie es zur Zeit aussieht. Der graue Samthocker und die Marmor-Bettwäsche sind perfekte Beispiele für Deko, die man unbedingt haben will, die in ein paar Monaten aber wahrscheinlich schon wieder out ist.
Das Bild, die Dekokissen, das Grünzeug und das Parfum müsst ihr euch wegdenken. Das wurde alles fürs Foto… Ihr wisst schon.
Bei Bildern über dem Bett habe ich immer Angst, dass sie nachts runterfallen und sich mit einer Ecke in me
in Auge bohren.
Dekokissen gehen mir auf den Keks, weil man sie vor dem Schlafengehen immer alle aus dem Bett schmeißen und morgens wieder hintüddeln muss.
Das Grünzeug würde ich sofort umkippen und das Blumenwasser würde sich in die benachbarte (aus dem Bild geschubste) Mehrfachsteckdose ergießen.
Parfum lagere ich immer dunkel, damit es nicht so schnell umkippt.
Aber sonst… Sieht unser Schlafzimmer genau SO aus!
Next. Das Wohnzimmer. Zu diesem Pampasgras gibt es eine nette Geschichte: Heute vor zwei Wochen bin ich laufen gegangen. Voll motiviert mit kabellosen AirPods für maximale Aerodynamik, schnittigem Laufgürtel für Schlüssel und Handy, selbst designten Airmax-Laufschuhen und Poser-Playlist mit Seeed & Co..
Natürlich kommt, was kommen muss und Frau Teilnehmerurkunde knickt nach einem Kilometer um. Knöchel ist sofort ein Riesen-Ei. Ich humpele durch die Schrebergärten im Schneckentempo zurück und was sehe ich nun, was ich vorher im Highspeed-Modus nicht gesehen hatte? Allerfeinstes, trendiges Pampasgras auf einem Grünschnitthaufen. Interiorfreaks wissen: Das hat man jetzt so. Ich humpele mit einem Arm voll Pampasgras glücklich nach Hause. Wir lernen: Langsam laufen lohnt sich.
Geht bei sowas übrigens lieber gleich zum Arzt und tut, was immer er sagt. Kühlen, schonen, unsexy Orthese tragen. Ich dachte zuerst: „Geh bitte, wegen einem verknacksten Knöchel doch nicht.“ – jetzt, zwei Wochen später, ist er immer noch geschwollen, verfärbt und tut weh. Außenband gerissen, vielleicht Knochenteilchen abgebrochen, sich chronifizierendes Lymphödem. Unschön.
Mein Arbeitsplatz, schön nach Feng Shui direkt neben dem Bett im Schlafzimmer. Hier sieht man das Kabel der erwähnten Mehrfachsteckdose. Und hier hängt das Artischockenbild in Wirklichkeit.
Und die Küche. Außer dem Rhabarber gibt es auch hier nicht viel Neues zu sehen. Die Panton Chairs kommen mit ins Loft, die Metall-Leuchten dürfen auch mit. Was die perfekte Überleitung ist:
Links sieht man den Zustand von Anfang des Jahres. In die alte Industriehalle werden mehrere Wohneinheiten reingebaut, unsere reicht von der Backsteinwand links bis zum großen Pfeiler rechts. Auf Höhe des grauen Querbalkens wurde inzwischen eine Geschossdecke eingezogen, so dass wir leider nicht in einer Kathedrale wohnen werden.
Unten sind Eingangsbereich, Gästebad, Hauswirtschaftsraum und ein komplett offener Wohn-Ess-Kochbereich. Dazu eine Terrasse mit kleinem Garten.
Oben gibt es ein Bad, ein Schlafzimmer, ein offenes Ankleidezimmer und ein Gäste-/ Arbeitszimmer.
Ganz oben haben wir zwei Innenbalkons und eine Dachterrasse.
Rechts ein aktuellerer Zustand vom Loft, der Holzausbau ist nun fertig und man erkennt die bleibende Raumhöhe. Immerhin sind das noch 3 Meter.
Links: Der eigentliche Grund, warum ich das Loft kaufen wollte, sind diese geilen Industriefenster. Dabei handelt es sich um Originale, die aufbereitet und wieder eingesetzt wurden. Wie man auf der 3D-Simulation des Wohn-Ess-Kochbereichs sieht, ist eine Wand komplett mit diesen Fenstern bestückt. Eins davon lässt sich öffnen und man kommt auf die Terrasse.
Rechts: Auf dem 3D-Plan sieht man, wie wir uns die Einrichtung unten vorstellen. Bis auf die Küche ist allerdings alles noch vorläufig.
Die Küche haben wir schon bei Schmidt Küchen in Mannheim bestellt. Die Fronten werden matt weiß, die Arbeitsfläche auf der Insel und das Spülbecken auch (das Material heißt Silestone). Der Wasserhahn wird schwarz. Da wollte ich eigentlich das Modell Tara von Dornbracht, aber eine Dreilochbatterie mit zwei Kreuzgriffen ist laut Mann arg unpraktisch. Hat er Recht. Also gibt es jetzt ein fast baugleiches Modell von StoneArt, nur eben eine Einhebel-Mischbatterie.
Beim Kochfeld haben wir uns für ein Modell von Berbel mit integriertem Abzug nach unten entschieden (Downline BKF 83).
Unser Backofen wird ein griffloses Modell von Miele (H6800 BPX).
Spülmaschine weiß ich gerade nicht auswendig, irgendwas von Miele.
Unseren guten alten Retro-Kühlschrank nehmen wir mit, der passt perfekt ins Loft.
Der Thermomix verschwindet auf elegante Art und Weise in einem der hohen Schränke, da gibt es spezielle Tablare zum Ausziehen mit Steckdose dahinter.
Hocker gibt es natürlich andere, das ist halt das, was das Simulationsprogramm von Schmidt Küchen so hergab. Ich tendiere zu schwarzen Tolixen. Über diesem Weintrinkbereich sollen dann die Metallleuchten hängen, die wir in unserer aktuellen Küche haben.
Nun zum schwierigsten Thema, dem Boden (links, im Klamottengeschäft fotografiert, so ungefähr soll es werden). Ich möchte unbedingt einen glatten weißen Industrieboden, bloß keine Fliesen und kein gemütliches, warmes Parkett. Im Prinzip hat man hier zwei Möglichkeiten, eine Spachtelung oder eine Beschichtung. Hier gibt es wiederum zwei Optionen, PU (etwas weicher) oder Epoxidharz (etwas härter). Nach langem Hin und Her wird es bei uns wahrscheinlich letzteres, wobei wir wegen der reinweißen Farbpigmente eine gewisse Gefahr der Vergilbung beim Kontakt mit organischen Materialien in Kauf nehmen müssen. Bei einem grauen Boden wäre das nicht der Fall. Aber ich will nun mal einen weißen Boden und keinen grauen, sonst muss ich mich auf ebendiesen werfen und plärren. Mein Mann denkt sich nur „Happy wife, happy life.“
Zuletzt noch eine Sammlung diverser Dinge, die der Paketmensch schon gebracht hat (rechts): Die Standarmatur für die freistehende Badewanne im großen Bad oben. Ein organisches Kuhfell für den Wohnbereich, unter dem der weiße Boden dann vergilben wird. Eine Fußmatte passend zur neuen Heimat.
Updates zum oberen Wohnbereich folgen, da sind wir noch nicht so weit wie unten. So, da wisst ihr für’s Erste Bescheid 🙂
South schreibt
Hallo liebe Vera,
meinetest du vielleicht (u.a.) mich? Schande über mich, dass ich den Blogpost erst so spät lese und kommentiere. Dafür gibt es in der Mittagspause keine Limo. So.
Hach ich liebe ja einfach alte Gebäude, Sanierungen sind oft einfach so viel schöner als Neubauten. Die historischen Baumstoffe machen einfach viel mehr her. Insbesondere, wie du schon eräwhnt hast, alte Industriefenster und für mich auch ein Highlight sind alte Backsteinmauern. Möchte ich auch gerne in der Küche/Esszimmer/Wohnzimmer haben, aber großteils geweißt/gekalkt. Also so, dass es schön used aussieht 😉 (mir fällt gerade keine bessere Beschreibung ein).
Wie hoch sind dann die Wände euer Wohnung wenn die Zwischendecke eingezogen wurde? Ist zwar keine Kathedrale, aber ich geh davon aus, dass ihr trotzdem über der Norm hohe Decken haben werdet?
Das mit dem ausziehbaren Tablare muss ich mir für unseren Thermomix auch umbedingt merken. Ein/zwei zum Farbkonzept stimmige Küchengeräte finde ich ganz nett, aber sooo hübsch ist der Thermomix dann auch wieder nicht ,)
Vera schreibt
Ja, dich und noch einige andere, du warst nicht die Einzige 😉 Hehe, gar kein Problem. Trink ruhig eine Limo!
Das finde ich auch. So ein altes Gebäude hat Geschichte, Charakter, es ist nicht 0815… Aber ich hatte auch keine Lust auf einen ranzigen Altbau, wo man die Haarklammern der Vorbesitzer zwischen den Dielenbrettern findet. Daher ist das Loft perfekt: alte Bausubstanz, aber komplett neu ausgebaut.
Definitiv, die Industriefenster und die Backsteinmauern waren die entscheidenden Kaufargumente. Werde die Mauern auch noch weißeln. Innen sollte das kein Problem sein, nur außen geht das glaube ich nicht wegen des Denkmalschutzes… 🤔
Unsere Decken sind unten 3,10m hoch, oben etwas niedriger, aber immer noch höher als normal.
Zu den Tablaren kann ich gerne mal berichten, wie die sich so im Alltag machen. Bin selbst gespannt, ob das praktikabel ist. Ist echt so – den Thermomix möchte ich um nichts in der Welt missen, er ist täglich im Einsatz – aber auf die Kücheninsel darf nur eine schwarze KitchenAid. Sorry, Thermi. Da gehe ich rein nach Optik 😁
Silke schreibt
Hallole Vera
Hast du den Boden schon in Deinem Loft eingebracht ?
Wenn nicht schau mal in dem Blog Liebesbotschaft nach, da hat die Joanna Götz
auch ein Loft mit einem tollen weißen Boden. Vielleicht kann sie dir einen Tipp geben.
Es wäre schön, wenn Du mal wieder Bilder von Deinem Loft einstellen könntest. Wann wollt Ihr denn einziehen? Schön, daß Du nun in unsere Pfalz ziehst. Obwohl Heidelberg ist auch ganz toll. Bin als sehr gerne dort.
Liebe Grüße
Silke
Vera schreibt
Hallo liebe Silke, vielen Dank für Deinen Tipp! Wir haben uns inzwischen für einen Boden entschieden und den auch schon in Auftrag gegeben. Leider dauert es alles noch ein bisschen, aber ich schätze, das ist normal bei Baustellen… Ich freu mich auch schon riesig drauf, in der schönen Pfalz zu wohnen! Und Heidelberg ist ja nicht so weit weg. Sobald es etwas Neues vom Loft gibt, werde ich gerne berichten 🙂
Laura schreibt
Liebe Vera,
ich bin ganz gespannt auf deine nächste Wohnstory! Wie geht es vorwärts mit Eurem Loft? Und wirst Du Heidelberg vermissen? Ich freue mich sehr auf Updates aus Eurer Heimat-to-be 🙂
Viele Grüsse
Tina schreibt
Liebe Vera ,
Heute ist ein Regetag an der Côte d‘ Azur und ich habe das Glück, deine Texte & Bilder in Ruhe zu lesen und anzuschauen.
Ich bin total begeistert und diese Worte treffen es nicht richtig. Deine Worte entspannen mich gerade wie ein gutes Buch. Die Gedanken sind ähnlich, fast gleich der meinen und ich möchte sofort anfangen mit Backen oder/und mich nach einer Immobilie „Loft“ umschauen.
Ich wünsche euch viel Freude beim planen, bauen und einrichten. Zudem genug Zeit für gute Entscheidungen. Manchmal hat der Mann tatsächlich recht 🙂 und die Frau eine gute Idde… Viel Erfolg 🙂
Ines schreibt
Das Bild mit der Artischocke ist ja toll! Ich finde das hat was.
Heike schreibt
Meine Güte, wie die Zeit vergeht…
Ein Loft in einem alten Industriegebäude, wow.
Kaffee steht bereit und nun lese ich mich endlich mal durch deine Post´s zu dem Thema Loft.
Liebe Grüße von
Heike