ENDLICH habe ich mich an Macarons rangetraut. Vor diesen putzigen, aber zickigen kleinen Dingern hatte ich so viel Respekt, dass ich erst mehrere Monate Anlaufzeit gebraucht habe. Aber jetzt sind sie da und sie sind gut.
Zumindest das eine Blech ist was geworden. Die anderen konnten mit ganz viel Buttercreme noch als Buttercream Oasis oder Desert Cookies durchgehen, aber mangels „pied“ (dieser kleine wurschtelige Rand, auf dem die Macaronhälften stehen) und mangels glatter, glänzender Oberfläche konnte man sie leider nicht mehr als Macarons bezeichnen.
Im Prinzip ist ja alles ganz einfach. Theoretisch.
3 Eiweiße (Raumtemperatur) mit 65 g Zucker und Vanillemark steif schlagen und eine 2fach gesiebte Mischung aus 85 g Mandelmehl und 150 g Puderzucker unterrühren. Beim Rühren, der Macaronnage, muss man aber höllisch aufpassen, denn erstens muss man auf eine ganz bestimmte Art rühren (den Teig gegen die Wand der Rührschüssel drücken und von unten nach oben falten) und zweitens darf man diesen Rührmove nicht weniger als 10 und nicht mehr als 20 Mal durchführen.
Dann die Masse in eine Tortenspritze füllen und kleine Kreise (ca 2.5 cm) auf ein Backpapier spritzen. Das fertige Blech soll man einmal ordentlich auf seine Küchentheke aufknallen oder mit der flachen Hand kräftig von unten (!) draufschlagen. Sonst gibt’s angeblich keinen pied und das ist ja nun die größte Katastrophe überhaupt.
Wichtig ist, dass man das Ganze nun erst mal trocknen lässt, bis die Oberfläche berührtrocken ist, das dauert so ca 30 Minuten. In meinem Backbuch stand sogar, auf welche Stufe man die Klimaanlage in seinem Haus dabei stellen soll… (?!?) Aber auch nicht zu lange trocknen, sonst gibt es keinen pied und das wäre ja nicht auszudenken.
Danach das Ganze auf 2 ineinander gestellten Blechen in den Ofen schieben und bei 150°C Ober+Unterhitze 15 bis 18 Minuten backen. Dabei die kleinen Biester nur nicht aus den Augen lassen, sonst verkohlen sie sofort und bilden Risse aus wie ein Wüstenboden nach 3 Monaten Dürre.
Wenn man das geschafft hat, rausholen und abkühlen lassen. In der Zeit kann man die Buttercreme anrühren, was noch die leichteste Übung an der ganzen Sache ist. 90 g weiche, frische, ungesalzene Butter mit dem Handrührgerät schlagen, bis sie fast weiß ist und dann in 2 Etappen 160 g gesiebten Puderzucker einrühren. Für rosa Farbe einfach noch ein paar Himbeeren in die Mikrowelle stellen und Mus draus kochen, das dann durch ein Sieb in die Creme streichen. Aber vorher abkühlen lassen!
Nun einfach kleine Burger aus den gebackenen Macaronhälften und der Creme bauen:
Das hier war übrigens mein Macarons-Lehrbuch: i ♥ macarons von Hisako Ogita. Sehr zu empfehlen, da überaus gut strukturiert, einfach umzusetzen und step-by-step bebildert. Mit ganz vielen Insidertipps. Es gibt wunderschöne Fotos, Ideen, wie man die Macarons schön als Geschenk verpackt und sogar noch Tipps, was man mit den übrigen Eigelben anstellen kann.
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