Erst einmal Herzlich Willkommen an all die neuen Leserlis, die von Magnoliaelectric zu mir gefunden haben! Schön, dass ihr da seid 🙂
Heute habe ich mal wieder ein kleines Do It Yourself-Projekt für euch, diesmal aus dem Bereich Fotographie: Das Stern-, Herz-, was auch immer ihr wollt-Bokeh.
Darauf gekommen bin ich, weil ich mir doch so sehr eine Lichterkette mit Sternen oder Schneeflocken wünsche. Leider habe ich keine. Da dachte ich mir, gut, wenigstens kannst du mit der Kamera so tun als ob und eine ganz normale Lichterkette in eine Sternlichterkette verwandeln…
Ihr braucht abgesehen von der Kamera nicht viel:
Eine DSLR mit einem lichtstarken Objektiv (am besten F1.8, mindestens F2.8, Brennweite sollte 50mm oder mehr sein)
Schwarzen Karton
Eine Schere oder einen kleinen Motivstanzer
Zunächst mal: Was ist überhaupt ein Bokeh? Bokeh kommt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie „unscharf“, „verschwommen“. In der Fotografie meint man damit die Qualität der Bereiche, die nicht im Fokus sind. Ihr kennt das bestimmt, wenn man auf ein kleines Objekt in der Nähe (z.B. Insekt) fokussiert, sind die weit entfernten Bereiche im Hintergrund (z.B. Bäume) eben verschwommen. Oder eben auch Lichtpunkte im Hintergrund wie weiter entfernte Autoscheinwerfer oder so.
Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je größer ihr eure Blendenöffnung wählt. Remember: Große Blendenöffnung = kleine Blendenzahl, z.B. 1.8. Hierfür bietet es sich natürlich an, wenn ihr im AV-Modus / Aperture Priority fotografiert und so direkt eure gewünschte Blendenöffnung einstellen könnt. Den Rest macht die Kamera automatisch. Den Autofokus muss man natürlich ausschalten, man will ja gerade nicht auf die Lichter fokussieren.
Um das zu zeigen, habe ich einfach mal meine stinknormale Lichterkette mit F2.8 und out of focus fotografiert:
So. Das ist ja schon ganz hübsch, aber es geht noch besser. Jetzt schnappt ihr euch den schwarzen Karton, schneidet einen Kreis aus, der genau auf euer Objektiv passt und schneidet oder stanzt in die Mitte vom Kreis ein kleines Herz, einen kleinen Stern oder was auch immer ihr wollt. Ich hatte leider nur ein Ministück schwarzen Karton, der kleiner war als das Objektiv, daher ist meine Variante leider eckig. Aber auch damit ging es ganz gut.
Das befestigt ihr nun vorsichtig mit Tesafilm vor eurem Objektiv, oder man kann es auch einfach davorhalten, wenn man eine ruhige Hand hat und die Kamera auf einem Stativ steht. Hier *klick* wird das ganz gut und verständlich mit einem ausreichend großen Stück Pappe erklärt 😀
Wenn ihr jetzt durch den Sucher auf eure Lichtquelle schaut und manuell möglichst nah vor die Objektivebene fokussiert (also extra NICHT auf die Lichter fokussieren, sondern davor), seht ihr, wie Herzen oder Sterne aus den Lichtpunkten werden. Und nicht vergessen, eine möglichst kleine Blendenzahl / große Blendenöffnung einzustellen.
Man muss leider dazusagen, dass das mit Digicams schwieriger ist. Man braucht halt eine lange Brennweite und eine möglichst große Blendenöffnung. Mit meiner Panasonic Lumix geht es zum Beispiel nicht. Aber vielleicht gibt es ja Digicams, die die passenden Eigenschaften haben, keine Ahnung.
Jedenfalls wünsche ich euch viel Spaß beim Ausprobieren! Wenn ihr ein schönes Bokeh gezaubert habt, könnt ihr mir gerne den Link dazu schicken. Bin schon gespannt 🙂
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