So eine Charlotte mit Madeleines und Erdbeeren ist perfekt, wenn man Lust auf eine Erdbeertorte mit Wow-Effekt, aber nicht so viel Lust auf Arbeit hat. Es gibt nämlich eine ganz schlimme Version von dieser Madeleines-Charlotte, die geht mit fertigen Madeleines und Erdbeer-Tortencreme aus dem Päckchen. Aber darüber sprechen wir hier nicht. Nach diesem ersten spontanen Prototyp habe ich die Charlotte nochmal anständig gebacken und das Rezept bekommt ihr heute. Die Info zur Quick-and-dirty-Version lasse ich einfach mal so stehen, jeder ist selber groß und entscheidet, was er damit macht.
Charlotte mit Madeleines und Erdbeeren
Als erstes muss man für die Charlotte mit Madeleines also Madeleines selber backen. Dieses französische Gebäck ist bei mir untrennbar mit Erinnerungen an die Bretagneurlaube meiner Kindheit verbunden. Ich mochte Madeleines gar nicht mal so gerne. Sie schmeckten nämlich immer etwas sandig – was daran liegen könnte, dass wir oft eine Packung davon in unserer Strandtasche hatten. Wenn dann ein kleiner Wicht (ich) nach dem Planschen hungrig an die Strandtasche geht und mit sandigen Fingern Madeleines aus der Packung zerrt, haben die armen Dinger leider kaum mehr eine Chance, NICHT sandig zu schmecken. Aber ich habe ihnen trotzdem immer die Schuld gegeben. Und sie trotzdem immer gegessen.
Erdbeercharlotte mit Madeleines und Holunderblütensirup
Jedenfalls sind die Madeleines ganz einfach und schnell gemacht. Und die Erdbeercreme für die Charlotte mit Madeleines ist auch kein Hexenwerk. Da ich dieses Jahr so viel Holunderblütensirup habe, kam davon noch etwas rein. Man kann den Sirup aber auch einfach durch eine andere Sorte wie Vanille oder einfach Milch plus Zucker ersetzen.
Charlotte mit Madeleines und Erdbeeren, Zutaten für eine 22cm-Springform:
Madeleines:
3 Eier
120g Zucker
Abrieb einer Bio-Zitrone
200g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver (8g)
1 Prise Salz
50ml Milch
100g Butter
Erdbeercreme:
500g Quark 20%
250g Mascarpone
50g Zucker
400g Erdbeeren
100ml Holunderblütensirup (oder 100ml Milch + 50g Zucker)
3 Beutel Gelatine fix, 3 x 15g = 45g
200g Schlagsahne
Deko:
Ein paar Erdbeeren und ggfs. Holunderblüten
Charlotte mit Madeleines und Erdbeeren, Zubereitung:
Madeleines:
1. Zuerst 3 Eier mit 120g Zucker cremig schlagen, bis die Masse hellgelb wird.
2. Dann den Abrieb einer gewaschenen Bio-Zitrone hinzufügen.
3. Danach 200g Mehl, 8g Backpulver (1/2 Päckchen) und 1 Prise Salz vermischen und abwechselnd mit 50ml Milch in die Eiermasse rühren.
4. Anschließend 100g Butter schmelzen, etwas abkühlen lassen und unter den Teig rühren.
5. Den Teig danach für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
6. In der Zeit den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und eine Madeleines-Form fetten.
7. Schließlich den gekühlten Teig in die gefetteten Förmchen füllen, diese nur zu 2/3 voll machen. Ca. 7 Minuten backen, auskühlen lassen und dann erst aus der Form lösen. Wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist.
Erdbeercreme:
1. Zuerst 500g Quark 20%, 250g Mascarpone und 50g Zucker cremig rühren.
2. Dann 400g Erdbeeren waschen, pürieren und durch ein Sieb streichen.
3. Danach das Erdbeerpüree und 100ml Holunderblütensirup mit der Quarkmasse verrühren.
4. Anschließend 3 Beutel Gelatine fix (45g) 1 Minute lang auf höchster Stufe mit der Erdbeercreme verrühren.
5. Schließlich 200ml Sahne steif schlagen und unterheben.
Zusammenbau:
1. Zuerst den Boden der Springform mit Madeleines auslegen.
2. Danach die Erdbeercreme darüber verteilen, diese dabei gut in die Zwischenräume drücken und glatt streichen.
3. Alles für ein paar Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
4. Anschließend aus der Springform lösen, auf eine Tortenplatte setzen und ringsum die übrigen Madeleines andrücken.
5. Schließlich mit Erdbeeren und Holunderblüten servieren.
Wenn die Fix-Gelatine in der Creme ist, nicht mehr unnötig rumtrödeln. Man muss nicht völlig panisch werden, aber einfach zügig arbeiten. Sonst wird die Erdbeercreme klumpig und lässt sich nicht mehr schön glatt in der Form verteilen.
Die Madeleines lassen sich besser am Rand festdrücken, wenn man vorher diesen kleinen Hubbel auf ihrer Rückseite abbeißt. Also sauber abschneidet, natürlich.
Frau Süßschnabel schreibt
Liebste Vera,
hihi, die Geschichte mit den sandigen Madeleines ist ja zu niedlich 😁 Aber fertig gekauft können die Biester schon auch so eine staubige Angelegenheit sein 😂 und von Staub hab ich – im wahrsten Sinne des Wortes – die Nase voll 😂🙈 Ist vermutlich nicht so sinnvoll, den Speicher zu vernachlässigen. Vor allem, wenn man dann auf die doofe Idee kommt ausmisten zu wollen und eine solche Ladung Staub abbekommt, dass sich selbiger in der Sinus paranasales festsetzt, ein Auge wie
blöd Tränen lässt und solche Schmerzen bereitet, die einen eine ganze Nacht wach halten… Zum Glück hat sich der Staub gelöst, das Auge tränt so gut wie nicht mehr und ist, genauso wie die Nase auch nicht mehr so druckempfindlich..
Aber kommen wir lieber wieder zu appetitlicheren Themen 😁
Hab ja schon laaaange auf das Törtchen gewartet 😍 und liebäugel mit einer Madeleine-Form, mal sehen, wie ich die an meinem Mann vorbeischummeln kann 😁
Deine Torte sieht traumhaft aus und liest sich wie ein Gedicht ❤️
Allerliebste Grüße und einen schönen Feiertag,
Melanie
Vera schreibt
Hey liebe Melanie,
da spricht ein Kenner – die gekauften Madeleines haben tatsächlich oft die Angewohnheit, im Mund mehr zu werden 😀
Oh nein du Arme, das klingt ja gar nicht gut. Zum Glück geht es dir besser, aber ich stelle mir das echt fies vor. Wie Sinusitis und Heuschnupfen auf einmal. Und die Vorstellung von Staubbrocken in den Nebenhöhlen mag man auch nicht so gern haben… Eigentlich sollte man nicht noch bestraft werden dafür, dass man den Speicher aufräumt. Nicht sehr pädagogisch gedacht vom Leben!
Ja da hab ich jetzt echt ein Weilchen gebraucht 😅 Voll lieb, dass du das noch auf dem Schirm hattest ❤️
Eine Madeleine-Form kann ich dir sehr empfehlen, ich habe meine tatsächlich schon dreimal benutzt. Was echt viel ist für solche Sachen… Davon kann mein Zimtwaffel-Waffeleisen nur träumen 😂
Danke Süße, alles Liebe und hab eine schöne sonnige Woche 😘
Tammy schreibt
Das ist doch der Prinzessinentraum schlechthin! Rosa und dann noch mit Madeleines verkleidet. Madleines backe ich regelmäßig, weil sie so schön flott fertig sind und dann wenigstens kein riesen Kuchen verdrückt werden muss. Falls dir noch mehr fancy Sachen zu Madeleines einfallen – nur her damit 🙂
LG Tammy
Vera schreibt
Hey Tammy,
aber wirklich, frisch aus dem Barbie-Traumschloss 😄
Das stimmt, unkompliziert sind sie auf jeden Fall und man hat schnell etwas Kuchenartiges ☺️ So sind Madeleines ja angeblich auch entstanden: Am Hof von irgendeinem Herzog sollte es ein großes Bankett geben, aber die Torte war misslungen. Da hat eine schlaue Köchin namens Madeleine schnell diese kleinen Dinger nach einem Rezept ihrer Mutter gebacken und der Abend war gerettet.
Hmm, vielleicht füllen und glasieren wie Donuts?
Viele liebe Grüße!
Naomi schreibt
Meine Erinnerung an gekaufte Madeleines beinhaltet auch staubtrockene Dinger. Das lag also weder an dir, noch am Sand an den Fingern xDDD. Mit der richtigen Menge an Creme und schön fruchtigen Erdbeeren, schmecken die aber sicher ganz wunderbar. Kann es mir direkt vorstellen *_*.
Vera schreibt
Ok sehr gut 😀 Genau, die Creme und die frischen Erdbeeren würden auch die staubigsten Sand-Madeleines rausreißen 😉