Werbung für EDEKA* / Bei „Verheiratete“ denken die meisten wahrscheinlich eher an Standesamt und Ringe als an Mehl und Kartoffeln. Hier in der Pfalz (und im Saarland) sind Verheiratete oder Verheierte aber auch ein leckeres Gericht.
Früher war der Mix aus gekochten Kartoffeln, Mehlklößchen und Butterbröseln ein traditionelles Arme-Leute-Essen. Tatsächlich braucht man nur wenige Zutaten und diese sind gar nicht teuer.
Verheiratete in der süßen Winter-Version
Trotzdem finde ich die Kombination sehr gelungen, ein richtiger Seelenwärmer in der kalten Jahreszeit. Ich habe es sogar schon meiner Familie zu Weihnachten nach einem langen Spaziergang durch den Wingert serviert.
Verheiratete gibt es entweder süß mit Butterbröseln oder herzhaft mit ausgelassenem Speck. Am liebsten mag ich Verheiratete in der süßen, winterlichen Version mit Zimtzucker, Lebkuchengewürz und Pflaumenmus.
Verheiratete mit regionalen Produkten aus der Pfalz von EDEKA
Gerade wenn ein Gericht wie Verheiratete aus nur wenigen, einfachen Zutaten besteht, sollen diese natürlich hochwertig sein. Sprich, saisonal und regional. Da passt es perfekt, dass unser EDEKA gegenüber viele regionale Produkte aus der Pfalz hat.
EDEKA arbeitet seit jeher eng mit Bauern aus der Region zusammen. Man bekommt Milch und Eier vom Bauern nebenan sowie weitere Produkte wie Äpfel, Erdbeeren, Kartoffeln oder Spargel aus dem direkten Umfeld. Indem man diese Produkte kauft, tut man also auch seiner Region etwas Gutes.
Es gibt zum Beispiel Pälzer Grumbeere (Kartoffeln 😉), Eier aus Dannstadt-Schauernheim, Mehl aus Böhl-Iggelheim oder Milch aus Albessen. Die Milch von Bauer Brassel kann man im Markt sogar selbst zapfen und in nachhaltige Glasflaschen füllen.
Die regionalen Produkte erkennt man im Markt gleich an den Schildern mit den Ortsnamen, die wie die gelben Verkehrsschilder aussehen.
Wie man an meinem „Haul“ ganz gut erkennen kann, habe ich bei EDEKA fast alle Zutaten, die man für Verheiratete braucht, von regionalen Herstellern bekommen: Grumbeere, Mehl, Eier, Milch und Pflaumenmus. Nur so hat man am Ende auch original Pälzer Verheierte auf dem Tisch 😉
Naja gut, über die Sternform der Kartoffeln lässt sich streiten. Ob das so traditionell und original ist…
Ihr könnt die Kartoffeln natürlich auch ganz normal in Würfel oder Stifte schneiden (solltet ihr sogar, siehe dazu meine Anmerkung weiter unten). Ich habe die Sterne nur für die Fotos fabriziert, weil Verheiratete sonst optisch nicht allzuviel hergeben.
Aber genug erzählt. Hier habt ihr ein wunderbar einfaches und günstiges Rezept, das dennoch super lecker ist und an kalten Tagen der Seele gut tut…
Süße Verheiratete, Verheierte oder Geheirade, Zutaten für 4 Personen:
400g festkochende Kartoffeln
250g Mehl
125ml Milch
1 Ei
Salz
50g Brösel
50g Butter
60g Zucker
1 gehäufter TL Zimt
1 gestrichener TL Lebkuchengewürz
120g Pflaumenmus
Süße Verheiratete mit Zimtzucker und Pflaumenmus, Zubereitung:
1. Zuerst 400g Kartoffeln waschen, schälen, in Würfel oder Stifte schneiden und in Salzwasser gar kochen. Dann abgießen und warm halten.
2. Währenddessen einen Teig aus 250g Mehl, 125ml Milch, einem Ei und einer Prise Salz herstellen.
3. Dann mit einem Teelöffel und / oder angefeuchteten Händen kleine Nocken abtrennen und in kochendes Salzwasser geben. Sobald die Mehlklößchen oben schwimmen, sind sie gar und können mit einer Seihkelle aus dem Wasser gefischt werden. Ebenfalls warmhalten.
4. Danach 50g Butter in einer Pfanne schmelzen. 50g Brösel zugeben und zusammen goldbraun anbraten.
5. Anschließend 60g Zucker, einen gehäuften TL Zimt und einen gestrichenen TL Lebkuchengewürz mischen.
6. Schließlich die Kartoffeln, Mehlklöße und Butterbrösel auf vier Teller verteilen. Mit dem Zimt-Lebkuchen-Zucker bestreuen und auf jeden Teller einen ordentlichen Klecks Pflaumenmus geben.
Süße Verheiratete, Anmerkung zu den Kartoffelsternen
So einfach und schnell geht das. Mit einer Ausnahme: Wenn man tatsächlich Kartoffelsterne haben will. Dazu muss man zuerst Kartoffelscheiben schneiden, nicht zu dünn und nicht zu dick und bitte alle gleich, damit die Sterne gleichzeitig gar werden.
Mit einem Keksausstecher sticht man dann die Sterne aus. Danach muss man den idealen Garpunkt abpassen, damit die Kartoffelsterne nicht mehr roh, aber auch noch nicht zu weich gekocht sind. Weil sonst: Sternmatsch.
Wenn man das geschafft hat, ganz vorsichtig abgießen und ein wenig ölen, damit sie nicht zusammenkleben. Weil sonst: Sternmatsch.
Zum Warmhalten habe ich sie dann nebeneinander ausgebreitet einzeln auf ein Blech mit Backpapier gelegt. Weil sonst: Sternmatsch.
Trotz all dieser Maßnahmen hatte ich trotzdem ein Drittel Sternmatsch. Und den Verschnitt muss man nochmal separat kochen und selbst heimlich auffuttern.
Kurz und gut: Macht Würfel oder Stifte.
Ich würde mich jedenfalls total freuen, wenn es mein geliebter Pfälzer Klassiker vielleicht auch mal in Hamburg oder Bremen nachgekocht wird. Ihr dürft auch Hamburger oder Bremer Kartoffeln nehmen. Was gibt es denn in eurer Region für typische Gerichte?
Gundula Pfahler schreibt
Hallo Vera,
finde ich toll, dass Du so ein traditionelles, simples Rezept postest. Ich kaufe selbst sehr viel regional und finde dies alten Rezepte sehr interessant. Will ja nicht oberlehrerhaft sein, aber unter Punkt 2 hast Du vergessen das Ei zu erwähnen. 😉 Und Deine Anmerkungen zu den Kartoffelsternen lol, aber es sieht natürlich fancy aus.
Liebe Grüße aus Franken
Vera schreibt
Hallo liebe Gundula,
herzlichen Dank! Ja, da gibt es so viel Spannendes zu entdecken. Die traditionellen Rezepte sind ja auch meistens deswegen Tradition, weil sie einfach gut sind und sich bewährt haben 😀
Huch, vielen lieben Dank für den Hinweis! Das ist nicht oberlehrerhaft, das ist nur korrekt und hilfreich. Habe es gleich ausgebessert.
Ganz liebe Grüße nach Franken (eine Region, die ich nach Corona auch gerne mal genauer erkunden möchte)!
Frau Süßschnabel schreibt
Liebste Vera,
es sind doch oft die einfachen Sachen, die am besten schmecken – OK, sieht bei Wein etwas anders aus 😂 Aber einfache Gerichte mit guten Zutaten können so ein Genuss sein. Lachs war ja früher auch ein Arme-Leute-Essen.
Schweinsbron, Woasswürschd, Schweinshaxe, Leberkas & Co. zählen zu den traditionellen Speisen hierzulande, aber nicht unbedingt zu meinen Leibspeisen. Ich denke, mir hat es eher die Alpenküche, vorzugsweise die Süßspeisen, angetan 😁 Aber ich bin ja auch nicht zu 100 % eine Einheimische – obgleich hier geboren – trage ich preußisches Blut in mir 😂 Generell schlägt mein Herz sehr für die mediterrane Küche. Alles, was Knoblauch enthält 😁
Also Kartoffeln in Sternform machen eindeutig mehr her – Sternenmatsch hin oder her. Vielleicht wäre die Zubereitung im Dampfgarer eine Möglichkeit. Da könnten die Sternlein bequem nebeneinander Platz nehmen während sie ihre Wellnessbehandlung inkl. Dampfbad genießen. Ach, geht ja nicht – Wellnesseinrichtungen haben ja geschlossen, da gibt es auch keine Ausnahme für Sternenkartoffel. Ich seh mich schon in der Küche stehen und trällern: ich seh Ster-nen-ma-haaatsch, Ster-nen-ma-haaatsch ohoh 🎶 Nebenbei wird die Milch im Kühlschrank zu Käse, die Nachbarn suchen ihr Oropax und mein Mann fragt sich, wer verheiratet wurde 😂
Aber, dass er bei mir oft nur Bahnhof versteht, ist für ihn nichts Neues 😂
Allerliebste Grüße und einen dicken Knuddler sendet Dir,
Melanie
Vera schreibt
Hey liebe Melanie,
oh ja, bei den alpinen Süßspeisen bin ich voll und ganz bei dir! Hmm köstlich… Oder auch sowas wie Käsespätzle, sehr lecker. Bei den Variationen vom Schwein bin ich auch raus 😀
Und ja, wenn ich mich für eine Küche entscheiden müsste, dann wäre es die mediterrane. Ich würde mich sogar auf die italienische festlegen, weil marokkanisch oder israelisch dann schon nicht mehr so mein Fall ist. Auf jeden Fall immer mit viel Knoblauch 😋
Dampfgarer ist eine super Idee, danke dir! Der Thermomix hat ja den Varoma-Aufsatz, wo man sie reinlegen kann… Vielleicht geht es trotz Corona, wenn die Sterne Mindestabstand einhalten und ich ihnen kleine Masken nähe? Hihi… Auf so einen schönen Quatsch kommt man auch nur mit dir 😀
Sing nur weiter, lecker Käse ist doch viel besser als Milch 😂 Ich sing mit dir mit, dann wird es vielleicht sogar ein würziger Blauschimmelkäse.
Ganz dicker Knuddler zurück!
Esther schreibt
Liebe Vera,
kannte das Gericht als Pfälzerin gar nicht und habe es erst durch meinen saarländischen Ehemann kennengelernt. Im Saarland macht man die Klöße übrigens noch mit Quark, was auch sehr lecker ist. Ich werde diese Variante auf jeden Fall ausprobieren!
Für meine Tochter mache ich übrigens immer Kartoffelmänner mit einem Keksausstecher und gare die im Dampfgarer. Das wäre vielleicht eine matschfreie Alternative.
Liebe Grüße aus Georgien!
Esther
Vera schreibt
Hallo liebe Esther,
ja, das scheint eher in der Westpfalz bekannt zu sein 🙂 Mit Quark muss ich auch mal probieren, das stelle ich mir sehr lecker vor. Danke dir für den Tipp!
Ach wie goldig, Kartoffelmänner 🙂 Im Dampfgarer ist eine sehr gute Idee. Bei meinem Thermomix ist ja dieser Varoma-Aufsatz mit den zwei Ebenen dabei, da können die Sternchen dann ruhig liegen und sanft garen.
Ganz liebe Grüße!
Tammy schreibt
Die Kartoffelsterne – so schön, aber man ahnt echt nicht, was für ein Aufwand dahinter steckt 😀 Ein sehr interessantes Gericht, hatte ich bisher nicht auf dem Teller.
LG Tammy
Vera schreibt
Danke dir, liebe Tammy! Ja, für den Alltag nicht wirklich umsetzbar 😀 Normalerweise sehen Verheiratete halt aus wie hingeklatscht, Matsch an Matsch – so lecker es auch ist, aber ich wollte unbedingt hübsche Fotos haben 😀